Dr. Oskar (Oscar) Nicholas Trebitsch

Dr. Oskar (Oscar) Nicholas Trebitsch

männlich 1886 - 1958  (72 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Dr. Oskar (Oscar) Nicholas TrebitschDr. Oskar (Oscar) Nicholas Trebitsch wurde geboren 8 Mai 1886, Praha (Prag), Hlavní mesto Praha, Tschechien; gestorben 24 Nov 1958, Sydney, New South Wales, Australien; wurde bestattet Macquarie Park, Sydney, New South Wales, Australien.

    Weitere Ereignisse:

    • Education: 19 Mai 1911, Wien, Wien, Österreich; Promotion zum Dr. jur.
    • Education: 20 Dez 1927, Wien, Wien, Österreich; Promotion zum Dr. rer.pol.
    • Emigration: Jun 1938, Schweiz; Flucht vor NS-Vefolgung
    • Emigration: 2 Okt 1940, Sydney, New South Wales, Australien; über Haifa (Palästina)
    • Event: Jun 1938, Kaiserin-Elisabeth-Krankenhaus, Kaiserin-Elisabeth-Straße, Hohenems, Vorarlberg, Österreich; Versteckt durch den Arzt Arthur Neudörfer im Hohenemser Krankenhaus.
    • Event: Jun 1938, Sankt-Rochus-Weg 29, Hohenems, Vorarlberg, Österreich; Versteckt durch Kaplan Jakob Fußenegger in einem Haus neben St. Rochus.
    • Occupation/Beruf: Praterstraße 22, Wien, Wien, Österreich; Rechtsanwalt, Jurist
    • Occupation/Beruf: um 1944, Sydney, New South Wales, Australien; Vizepräsident der "Free Austria League Sydney"
    • Persecution/ Verfolgung: zwischen Apr 1938 und Jun 1938, Wien, Wien, Österreich; Haft
    • Residence: Wien, Wien, Österreich
    • Residence: um 1934, Praterstraße 22, Wien, Wien, Österreich
    • Residence: 1958, Chatswood West, Bennelong, New South Wales, Australien
    • Lebenslauf: Oskar Trebitsch wurde am 8. Mai 1886 in Prag geboren. nach seinem Studium in Wien (Promotion zum Dr. jur. 1911, zum Dr. rer.pol. 1927) arbeitete Oskar Trebitsch als Rechtsanwalt und engagierte sich politisch in der Sozialdemokratie. Im Juni 1938 versuchte er zunächst vergeblich bei Lustenau in die Schweiz zu fliehen. Er versteckte sich dann in Hohenems bei Artur Neudörfer, dem Chefarzt des Hohenemser Krankenhauses, und im Ortsteil Emsreutte mit Hilfe von Kaplan Fusenegger. Zwei Wochen später gelingt ihm die Flucht beim Hohenemser Schwimmbad. Über Vermittlung seines Freundes Hans Kelsen wurde ihm von der Berner Regierung politisches Asyl gewährt. Trebitsch emigrierte bald darauf weiter über Haifa (Palästina) nach Australien, wo er am 2. Oktober 1940 eintraf. Die ersten beiden Jahre in Australien war Trebitsch erwerbslos und meldete sich 1942 in Sydney als Freiwilliger zu Militärdienst für Kanzleiarbeit, wurde aber als dauernd untauglich erklärt nicht angenommen. Anfang der 1940er Jahre war er in Sidney in der "Free Austria League" als Vizepräsident engagiert. In den 1950er-Jahren war er schließlich zeitweise als Buchhalter tätig, bevor er 1958 in Sidney verstarb. 1956 schrieb Dr. Trebitsch an den Hilfsfonds in Wien: „Nachdem mich die Gestapo am 8. Juni freigelassen hatte […], kehrte ich in meine Wohnung zurück. Durch Universitätsprofessor Dr. Hatschek in Wien VIII erhielt ich Information über eine illegale Grenzübertrittsstelle in Lustenau, Vorarlberg und fuhr dorthin. Als ich mich dort am 11. Juni 1938 bei der mir genannten Vertrauensperson abends meldete, erfuhr ich, dass die Sache aufgeflogen sei. Über Anraten ging ich in das Krankenhaus in Hohenems, wo mich der Primararzt in einer Badewanne übernachten ließ. Als ich früh über seine Wohnung weggehen wollte, kam ‚zufällig‘ der Kaplan Jakob Fussenegger von Hohenems herein. Als ihm mein Name genannt wurde, […] brachte mich dieser junge Priester erst bei einem Bauer Gottfried Fussenegger in der Reutte bei Hohenems unter, wo ich 14 Tage in der Scheune versteckt wurde, während sich der Kaplan vergeblich bemühte einen Weg über die Grenze in die Schweiz für mich zu finden. Als alle Versuche eines illegalen Arrangements durch 14 Tage scheiterten, mußte ich mich entschließen trotz meiner 52 Jahre von der Schwimmschule in Hohenems unbemerkt über den seichten ‚alten Rhein‘ in die Schweiz zu schwimmen. Eine Schwimmhose war alles, was ich aus meinem dankbaren Vaterland mitnahm. Obzwar ich nichts hatte als einen abgelaufenen öst. Pass wurde mir über Vermittlung des Herren Prof. Hans Kelsen, damals an der Universität Genf, meines früheren Lehrers und Freundes, von der Berner Regierung politisches Asyl gewährt. Von der Schweiz ging ich nach den üblichen Abenteuern und Zwischenstationen nach Australien.“ Quelle: Meldearchiv: ÖStA Hilfsfonds Schriften: - In Moskau saß der Feind...Zur Krise des demokratischen Sozialismus, 1933 - „Ghetto Ordnung in der Judenfrage“, in: Klärung in der Judenfrage (zus. Mit Bela Bangha und Paul Kris), - Berichte zur Kultur- und Zeitgeschichte, Wien/Leipzig: Reinhold-Verlag, 1934 - Rezension von Franz Kobler (Hg.), „Gewalt und Gewaltlosigkeit. Handbuch des Aktiven Pazifismus“, in: Kampf, Sept. 1929, S. 437f. - Vereinigung sozialistischer Rechtsanwälte Österreichs (Hg.) Recht und Klassenscheidung. Wien 1923 - Von alten und neuen Arbeitsmotiven. (= Flugschriften der Sozialpädagogischen Gesellschaft 9) Wien 1925 - Der 15. Juli und seine rechte Lehre, Wien 1927 - "Enemy Aliens" (letter to the editor), Sidney Morning Herald, 30.12.1940 - "Austrian Refugees" (letter to the editor), Sidney Morning Herald, 12.4.1941 - "Immigrants from Europe“ (letter to the editor), Sidney Morning Herald, 29.10.1946
    • Fluchtort / Place: um Jun 1938, Altes Hohenemser Schwimmbad, Alter Rhein, Hohenems, Vorarlberg, Österreich; Flucht von Wien nach Hohenems und von dort über die Grenze am Alten Rhein in die Schweiz.
    • Fluchtursache / Reason: um Jun 1938; Judenverfolgung. Politische Verfolgung

    Notizen:

    Quellen:
    Meldearchiv: ÖStA Hilfsfonds;
    Sauer, Barbara und Ilse Reiter-Zatloukal: Advokaten 1938. Das Schicksal der in den Jahren 1938 bis 1945 verfolgten österreichischen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte. Herausgegeben vom Verein zur Erforschung der anwaltlichen Berufsgeschichte der zwischen 1938 und 1945 diskreditierten Mitglieder der österreichischen Rechtsanwaltskammern. Wien 2010, S. 346f.;
    https://www.ueber-die-grenze.at/indexprev3.php?id=27 (6.12.2023)

    Oskar heiratete Bojana Löwy 14 Mai 1914, Neunkirchen, Niederösterreich, Österreich. Bojana wurde geboren 4 Sep 1886, Belgrad, Belgrad, Serbien; gestorben nach 1963, Chatswood, New South Wales, Australien. [Familienblatt]

    Kinder:
    1. 2. Peter Heinrich Nikolaus Trebitsch  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren 13 Mai 1922, Sanatorium Löw, Pelikangasse 13-15, Wien, Wien, Österreich.


Generation: 2

  1. 2.  Peter Heinrich Nikolaus Trebitsch Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Oskar1) wurde geboren 13 Mai 1922, Sanatorium Löw, Pelikangasse 13-15, Wien, Wien, Österreich.

    Weitere Ereignisse:

    • Religion: 1 Nov 1934, Pfarrkirche St. Josef, Karmelitergasse 10, Wien, Wien, Österreich; katholisch getauft (von Geburt konfessionslos)
    • Residence: um 1934, Praterstraße 22, Wien, Wien, Österreich

    Notizen:

    Quellen:
    Taufbuch Wien, https://www.ancestry.com/discoveryui-content/view/34900278:61634?tid=&pid=&queryId=acda1f46b6732a5cdead0a21dfb8a4fb&_phsrc=Wlj4&_phstart=successSource (6.12.2023);
    Heiratsregister Australien, https://www.ancestry.com/discoveryui-content/view/4029198:1780?tid=&pid=&queryId=1f9ce7c389e05d31677c2b901cf9acf6&_phsrc=JIe15&_phstart=successSource (6.12.2023)

    Peter heiratete Hedy Mastnak 1942, Woollahra, Sydney, New South Wales, Australien. Hedy (Tochter von Friedrich Mastnak und Frieda Eisler) wurde geboren 8 Mai 1922, Österreich. [Familienblatt]