Name |
Josle Levi der Jüngere |
Geboren |
um 1670 |
Sulz, Vorarlberg, Österreich |
Geschlecht |
männlich |
Residence |
um 1670 bis 1744 |
Sulz, Vorarlberg, Österreich |
Occupation/Beruf |
nach 1700 |
Sulz, Vorarlberg, Österreich |
Vorsteher der Jüdischen Gemeinde |
Emigration |
1744 |
Liechtenstein |
Vertreibung aus Sulz |
Residence |
von 1745 bis 1747 |
Vaduz, Liechtenstein |
Immigration |
1747 |
Hohenems, Vorarlberg, Österreich |
Occupation/Beruf |
von 1749 bis 1753 |
Hohenems, Vorarlberg, Österreich |
Vorsteher der Jüdischen Gemeinde |
Lebenslauf |
Josle Levi wurde um 1670 in Sulz, Vorarlberg geboren. Sein Vater, Salomon Levi, war der Sohn des 1663 vom benachbarten Hohenems nach Sulz eingewanderten Josle Levi d. Ältere. Nach der kurzzeitigen Vertreibung der Hohenemser Juden durch Reichsgraf Karl Friedrich von Hohenems hatte sich in Sulz, das zum österreichischen Gericht Rankweil gehörte, eine kleine Judengemeinde gebildet, die durch die österreichische Herrschaft toleriert wurde. Salomon Levi gehörte zu den drei reichsten Juden in Sulz, die 1688 bei der Ausweisung aus Sulz das Privileg erhielten, zu bleiben. Josle Levi wurde um 1700 Judenamann in Sulz, sein haus behrbergte auch die kleine Synagoge des Ortes, zu deren Betreuung er einen Rabbiner auf seine Kosten angestellt hatte. Er selbst war talmudkundig und als Mohel (Beschneider) tätig. 1744 wurde die Gemeinde aus Sulz Opfer eines Pogroms. Der Landsturm unter Führung von Landammann Leonhard Gries fiel plündernd und marodierend über die Häuser der Juden he, die nach Liechtenstein flohen um ihr Leben zu retten. Zu diesem Zeitpunkt war Josle Levi vermutlich der wohlhabendste Jude in Sulz. Nach seiner Flucht nach Vaduz erkämpfte er in einem mehrjährigen Rechtsstreit vor Gericht eine Entschädigung für den erlittenen Schaden in Höhe von 1242 Gulden. Im Gegensatz zu seinen Leidensgenossen wurde Josle Levi bereits 1747 in Hohenems als Schutzjude angenommen und 1749 vom Grafen zum Judenammann ernannt. Er starb 1752/53 in Hohemems, wo er auf dem jüdischen Friedhof im Grab Nr. 38 beigesetzt wurde. Verheiratet war er mit Esther (gestorben 1765, Grab Nr. 208). Sein Sohn war Jakob Levi. Josle Levi ist ein direkter Vorfahre des berühmten Kantors Salomon Sulzer (1804-1890). |
Gestorben |
1753 |
Hohenems, Vorarlberg, Österreich |
Begraben |
Jüdischer Friedhof, Hohenems, Vorarlberg, Österreich |
- Quellen: Nach Tänzer Grabstein Nr. 38 (heute nicht mehr erhalten)
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Notizen |
- Quellen:
Original-Datenbank Brunner, JMH;
Tänzer, 65, 81ff.;
Raitbücher der Reichsgrafschaft Hohenems 1641 bis 1765/66, Vorarlberger Landesarchiv, Hds. u. Cod. Reichsgrafschaft Hohenems 272, S. 14;
Bernhard Purin: "Der Hohenemser Judenfriedhof im 17. und 18. Jahrhundert", in: Montfort, 41. Jg., 1989, H. 3/4, S. 236;
Bernhard Purin, Die Juden von Sulz. Eine jüdische Landgemeinde in Vorarlberg 1676-1744, Bregenz 1991;
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Personen-Kennung |
I4778 |
Hohenemser Genealogie | Hohenemser Nachkommen, Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am |
16 Jun 2021 |
Familie |
Esther ?, geb. um 1690, gest. 1765, Hohenems, Vorarlberg, Österreich (Alter ~ 75 Jahre) |
Verheiratet |
um 1706 |
Kinder |
+ | 1. Jakob Josef Levi [Egg], geb. 1707, Sulz, Vorarlberg, Österreich , gest. um 1780, Hohenems, Vorarlberg, Österreich (Alter 73 Jahre) |
+ | 2. Samuel Levi, geb. um 1709, Sulz, Vorarlberg, Österreich  |
| 3. Hirsch Levi, geb. um 1711, Sulz, Vorarlberg, Österreich , gest. Kriegshaber, Augsburg, Bayern, Deutschland  |
| 4. Jakobs Wolfs Frau ?, geb. um 1700, Sulz, Vorarlberg, Österreich  |
+ | 5. Wolf Levi, gest. um 1780 |
| 6. Salomon Levi der Jüngere, geb. ?, Sulz, Vorarlberg, Österreich , gest. Kriegshaber, Augsburg, Bayern, Deutschland  |
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Zuletzt bearbeitet am |
9 Dez 2019 |
Familien-Kennung |
F29290 |
Familienblatt |