Name |
Franziska (Fanny) Vobr |
Geboren |
13 Mai 1910 |
Bregenz, Vorarlberg, Österreich |
Geschlecht |
weiblich |
Persecution/ Verfolgung |
von 24 OKT 1941 bis 12 Dez 1941 |
eh. Gestapogefängnis, Bregenz, Vorarlberg, Österreich |
Haft |
Persecution/ Verfolgung |
von 12 Dez 1941 bis 1943 |
Haftanstalt, Feldkirch, Vorarlberg, Österreich |
Haft |
Persecution/ Verfolgung |
von 1943 bis 07 Mai 1945 |
Zuchthaus Waldheim, Sachsen, Deutschland |
Haft |
Residence |
bis 1987 |
Berlin, Berlin, Deutschland |
Lebenslauf |
Franziska Vobr wurde am 13. Mai 1910 in Bregenz als Tochter von Samuel Spindler und Maria Vobr geboren. Nach dem frühen Tod der Mutter im Jahr 1915 wuchs Franziska, genannt Fanny, zunächst in Pflege bei Emilie Vogt, einer früheren Arbeitskollegin der Mutter auf. Politisch begann sich Fanny Vobr schon früh in sozialdemokratischen Jugendorganisationen zu engagieren. 1928 trat sie der Sozialdemokratischen Partei bei. 1930 begann sie bei der Arbeiterkammer als Sekretärin zu arbeiten, bis sie im Februar 1934 entlassen wurde. In der Illegalität schloss sie sich zunächst den "Revolutionären Sozialisten" an und schließlich der Kommunistischen Partei. 1937 wurde sie wegen der Organisation des Transfers von Spanienfreiwilligen, die über Vorarlberg in die Schweiz und von dort über Frankreich nach Spanien geschleust wurden, für drei Monate inhaftiert. Am 24. Oktober 1941 wurde sie erneut verhaftet und in Bregenz in Gestapohaft gehalten, dann wurde sie am 12. Dezember 1941 nach Feldkirch überstellt. In Haft war sie auch, als ihr Vater, Samuel Spindler , sich in der Nacht zum 11. November 1942 das Leben nahm, weil man ihn vor die Alternative gestellt hatte, seine sozialdemokratischen Genossen zu bespitzeln - oder deportiert zu werden. Sein Abschiedsbrief sollte Fanny Vobr erst nach dem Krieg erreichen. Am 22. Mai 1943 wurde sie wegen "Wehrkraftzersetzung" zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis zum 7. Mai 1945 war sie in Waldheim/Sachsen inhaftiert. Nach der Befreiung kehrte sie nie mehr nach Bregenz zurück. Sie erfuhr, dass mit Ulrich Ilg ein ehemaliger Staatssekretär des Dollfuß-Regimes Landeshauptmann geworden war, jenes Regimes, das die Existenz ihres Vaters und ihre eigene schon vor den Nationalsozialisten zerstört hatte. Fanny Vobr kehrte nach Ostdeutschland zurück und blieb schließlich in der DDR. Ihren weiteren Weg suchte sie mit und in der SED. Nach dem Studium an der Parteihochschule arbeitete sie in den 1960er und 70er Jahren als Instrukteur der SED Kreisleitung Berlin-Treptow. Am 7. Mai 1965 wurde sie mit dem "Vaterländischen Verdienstorden in Silber geehrt", gemeinsam mit dem Künstler John Heartfield. Ab 1970 hatte sie mit wachsenden gesundheitlichen, vor allem psychischen Problemen zu kämpfen. Die Vergangenheit holte sie wieder ein. Bis zu ihrem Tod am 5. Juli 1987 lebte sie in Berlin, zuletzt im "Feierabendheim Prof. Marcusson" in Berlin-Johannisthal. |
Gestorben |
05 Jul 1987 |
Berlin, Berlin, Deutschland |
Notizen |
- Quellen:
Original-Datenbank
IFZ Uni Innsbruck "pmaske"
VLA, MABregenz, WuVV, BPol.
|
Personen-Kennung |
I4141 |
Hohenemser Genealogie | Innsbrucker Recherche |
Zuletzt bearbeitet am |
10 Feb 2014 |
Vater |
Samuel Spindler (r.Spindel), geb. 21 Apr 1882, Serednii Maidan, (Galizien), Ukraine , gest. 11 Nov 1942, Klostergasse 38, Bregenz, Vorarlberg, Österreich (Alter 60 Jahre) |
Mutter |
Maria Vobr, geb. 08 Dez 1890, Bregenz, Vorarlberg, Österreich , gest. 16 Mai 1915, Bregenz, Vorarlberg, Österreich (Alter 25 Jahre) |
Verheiratet |
1911 |
Salzburg, Salzburg, Österreich |
Familien-Kennung |
F30716 |
Familienblatt |