Name | Fritz Landauer | |
Geboren | 13 Jun 1883 | Augsburg, Bayern, Deutschland |
Geschlecht | männlich | |
Emigration | 1937 | London, England, Großbritannien |
Flucht vor NS-Verfolgung | ||
Occupation/Beruf | Architekt | |
Lebenslauf | Fritz Landauer wurde am 13. Juni 1883 als Sohn von Joseph (1853–1929) und Anna Landauer (1861–1913) geboren. Sein Vater stammte aus Hürben und sein Großvater Moses Samuel Landauer (1808–1894) hatte in Oberhausen, heute ein Stadtteil von Augsburg, eine Baumwollweberei begründet, die Textilfabrik M. S. Landauer, die 1938 von den Nationalsozialisten enteignet wurde. In den Jahren 1902 bis 1907 studierte Fritz Landauer an der Technischen Hochschule Karlsruhe und anschließend an der Technischen Hochschule München Architektur. 1906/1907 war er als Mitarbeiter von Friedrich von Thiersch beim Bau des Kurhauses in Wiesbaden und der Festhalle in Frankfurt am Main beschäftigt. Von 1909 bis 1934 arbeitete Fritz Landauer als freiberuflicher Architekt in München. Neben den bedeutenden Synagogen in Augsburg und Plauen (letztere ein radikaler moderner Bau, der von den Nationalsozialisten zerstört wurde) entwarf er Wohnhäuser und Zweckbauten, aber auch Möbel und Grabmäler. Auf dem jüdischen Friedhof Augsburg hat Fritz Landauer insbesondere für verstorbene Mitglieder seiner Familie eine Anzahl bemerkenswerter Grabdenkmäler entworfen. Noch bevor Landauer mit seiner Familie endgültig nach London emigrierte, war er dort zwischen 1935 und 1937 für den Bau von zwei Synagogen verantwortlich. Sprachprobleme und andere Arbeitsbedingungen als die gewohnten bereiteten ihm jedoch in London große Probleme, so dass er nicht dauerhaft als freier Architekt Fuß fassen konnte. Ersatzweise gründete er 1940 die Monumental Art Ltd., die sich auf den Entwurf und die Ausführung künstlerisch gestalteter Grabsteine spezialisierte. Verfolgung und Vertreibung ließen ihn so wie viele deutsch-jüdische Architekten in Vergessenheit geraten. Fitz Landauer war mit Elsie Hirschmann verheiratet und hatte eine Tochter (Gertrude) und einen Sohn (Walter). Er starb am 17. November 1968 in London. In der 1917 eröffneten großen Augsburger Synagoge ist seit 1985 auch das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben eingerichtet. Bauten: - um 1911: Wohnhaus Otto Landauer in Augsburg, Frölichstraße 5 (Baudenkmal) - 1914–1917: Synagoge Augsburg, Halderstraße (Baudenkmal) - 1922: Kriegerdenkmal 1914-18 der Israelitischen Gemeinde Nürnberg (eingeweiht am 12. November 1922) - 1928–1930: Synagoge Plauen (zerstört) - 1930: Villa Strauß in Augsburg, Nibelungenstraße 17 (Baudenkmal) - 1930–1931: Haus Hirschmann in Fürth, Würzburger Straße 51 (Baudenkmal) - 1935–1936: North Western Reform Synagogue in Golders Green, London - 1936–1937: Willesden Green Federated Synagogue in Willesden Green, London Literatur: - Benigna Schönhagen (Hrsg.): „Ma Tovu…“. „Wie schön sind deine Zelte, Jakob…“ Synagogen in Schwaben. Franz Schiermeier Verlag, München 2014, ISBN 978-3-943866-24-7, S. 137 (Begleitband zur Wanderausstellung „Ma Tovu…“. „Wie schön sind deine Zelte, Jakob…“ Synagogen in Schwaben des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben und des Netzwerks Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben); - Sabine Klotz: Fritz Landauer (1883–1968). Leben und Werk eines jüdischen Architekten. (= Schriften des Architekturmuseums Schwaben. Band 4). Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-496-01247-1; Quellen: http://www.150.alumni.tum.de/biografie/fritz-landauer/; https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Landauer_(Architekt) (13.9.2018) | |
Gestorben | 17 Nov 1968 | London, England, Großbritannien |
Notizen | ||
Personen-Kennung | I37238 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 13 Sep 2018 |
Vater | Joseph Landauer, geb. 6 Jan 1853, Hürben, Krumbach, Bayern, Deutschland , gest. 23 Apr 1929 (Alter 76 Jahre) | |
Mutter | Anna Rasel Feisenberger, geb. 14 Apr 1861, Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland , gest. 13 Jun 1918, Augsburg, Bayern, Deutschland (Alter 57 Jahre) | |
Familien-Kennung | F5298 | Familienblatt |
Familie | Elsie Hirschmann, geb. 26 Okt 1888 | |||||
Kinder |
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Zuletzt bearbeitet am | 13 Sep 2018 | |||||
Familien-Kennung | F5300 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |
Fotos | Kuppel der Synagoge Augsburg Kuppel der Synagoge Augsburg Foto: Adam Jones, 2013 | |
Eingang der Synagoge Augsburg Eingang der Synagoge Augsburg Foto: Alois Wüst, 2006 | ||
Hauptraum der Augsburger Synagoge Hauptraum der Augsburger Synagoge, 1919 | ||
Grabmal von Samuel Landauer Grabmal von Samuel Landauer, entworfen von Fritz Landauer, Jüdischer Friedhof Augsburg, 2007 | ||
Haus Otto Landauer, entworfen von Fritz Landauer Haus Otto Landauer, entworfen von Fritz Landauer | ||
North Western Reform Synagogue, London, Außenansicht North Western Reform Synagogue, Lpndon, Außenansicht, entworfen von Fritz Landauer, Foto: Dell & Wainwright, 1936 | ||
North Western Reform Synagogue
North Western Reform Synagogue, entworfen von Fritz Landauer, Foto: Dell & Wainwright, 1936 | ||
North Western Reform Synagogue, Innenansicht
North Western Reform Synagogue, Innenansicht, entworfen von Fritz Landauer, Foto: Dell & Wainwright, 1936 | ||
Willesden Green Synagogue, Außenansicht
Willesden Green Synagoge, Außenansicht; entworfen von Fritz Landauer, Foto: Dell & Wainwright, 1938 | ||
Willesden Green Synagogue, Innenansicht Willesden Green Synagogue, London, Innenansicht; entworfen von Fritz Landauer; Foto: Dell & Wainwright, 1938 | ||
Fritz Landauer Fritz Landauer |