Name | Renzo Carpi | |
Geboren | 22 Jul 1887 | Mantova (Mantua), Lombardia (Lombardei), Italien |
Geschlecht | männlich | |
Persecution/ Verfolgung | KZ Reichenau, Innsbruck, Tirol, Österreich | |
Deportation | ||
Persecution/ Verfolgung | 9 Sep 1943 | Bolzano/Bozen, Trentino-Alto Adige/Trentino-Südtirol, Italien |
festgenommen | ||
Öffentliches Notizfeld | Beruf Rag., Kaufmann/commerciante, Ab 10.3.1934 Inhaber eines Geschäftes und Vertreter für Kolonialwaren, Getreide und Mehl in der Leonardo Da Vinci Str. 20, wo er auch wohnte. Vertreter der Firmen Molini C. Giananntonj & C. (Mehl), P. & G. Ghirardini (Riseria del Mincio) in Mantua, Fratelli Pozzani & C. (Getreide) und Cesare Garibaldi (Reis) in Mailand. Franz Martin Zumtobel (Kolonialwaren, Kaffeerösterei) in Dornbirn. Eintragung im Handelsregister am 27.3.1934. Wohnorte Innsbruck: 1926, 1927, Bozen: seit 28.9.1933, 1939, 1942, 1943 Adresse Mantua/Mantova, Innsbruck, Bozen/Bolzano (ab 1935), "Stolperstein": via Leonardo Da Vinci-Straße 20, int. 25 Ehepartner/in Lucia Rimini-Carpi Kinder Alberto (1926), Germana (1927), Olimpia Carpi (1940) 1939 lebte seine altersschwache Mutter mit der Familie. Renzo oder Lorenzo Carpi wurde am 24.07.1887 als Sohn von Pilade und Argia Carpi, geborene Vivanti, in Mantua geboren. Der Kaufmann Renzo Carpi lebte in Mantua und heiratete Lucia Rimini, die am 18.07.1900 als Tochter von Cesare Rimini und Olimpia Cantoni ebenfalls in Mantua geboren wurde. In den 1920er Jahren lebte das Ehepaar in Innsbruck, wo die Kinder Alberto (1926) und Germana (1927) zur Welt kamen. Am 28.9.1933 zog die Familie nach Bozen, wo sie sich in der Leonardo Da Vinci Straße 20 niederließ. Die Wohnung der Familie Carpi lag im ersten Stock an jener Ecke des Gebäudes, die auf der einen Seite zum Bozner Stadtmuseum und auf der anderen Seite zur Leonardo Da Vinci Straße hin ausgerichtet war. In den Räumlichkeiten unmittelbar unter der Wohnung führte Renzo Carpi ab 10.3.1934 ein Geschäft für Getreide, Mehl und Kolonialwaren. Er vertrieb Mehl der Firma „Molini C. Giananntoni & C.“, Reis der Firma „P. & G. Ghirardini“ in Mantua, Getreide und Reis der „Fratelli Pozzani & C.“ und von Cesare Garibaldi in Mailand. Außerdem vertrat er in Bozen Kolonialwaren und Kaffee des österreichischen Kaffeepioniers Franz Martin Zumtobel in Dornbirn, der in Triest über ein Transitlager für Gewürze, Kaffee und Kolonialwaren verfügte. Am 27.3.1934 wurde Renzo Carpis Geschäft im Handelsregister eingetragen. Mit ministerieller Verständigung vom 24.3.1939 wurde der Gemeinde Bozen und dem Consiglio Provinciale delle Corporazioni mitgeteilt, dass die Maßnahmen des faschistischen Regimes gegen die jüdische Bevölkerung nicht auf Renzo Carpi angewandt werden durften. Renzo Carpi war als so genannter „discriminato“ von den antisemitischen Maßnahmen der faschistischen Regierung ausgenommen. Am 27.03.1940 wurde Renzo und Lucia Carpis jüngstes Kind Olimpia in Bozen geboren. Am Morgen des 9. September 1943, desselben Tags, da die Wehrmacht in Südtirol einmarschierte, wurde Renzo Carpi mit seinem siebzehnjährigen Sohn Alberto erstes Opfer „rassischer“ Verhaftungen in der „Operationszone Alpenvorland“, was laut Cinzia Villani nur dank der Kollaboration und Denunziation der lokalen Bevölkerung, die sich bereits im August 1943 im „Südtiroler Ordnungsdienst“ (SOD) formiert hatte, möglich war. Renzo und Alberto Carpi wurden bis 28.9.1943 im Bozner Gefängnis festgehalten. Daraufhin wurden sie vermutlich ins KZ Reichenau deportiert. Aus der Namentlichen Erfassung der österreichischen Holocaustopfer des Wiener Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW) geht hervor, dass Renzo Carpi ins KZ Auschwitz Birkenau deportiert wurde. Auch die Historikerin Cinzia Villani bestätigt Renzo Carpis Anwesenheit im KZ Auschwitz Birkenau, doch der Zeitpunkt und Ort seines Todes sind nicht bekannt. Seine Frau Lucia Carpi wurde zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt zwischen 9.9. und 28.9.1943, vermutlich jedoch kurz vor dem 28.9.1943, mit Germana und der erst dreijährigen Olimpia festgenommen und vermutlich am 28.9.1943 gemeinsam mit Renzo und Alberto Carpi ins KZ Reichenau deportiert. Da Cinzia Villani im Gefängnisarchiv keine Einträge über Lucia, Germana und Olimpia Carpi fand, wird davon ausgegangen, dass sie nicht vorher im Bozner Gefängnis festgehalten wurden. Laut DÖW wurde Lucia Carpi, vermutlich nach einem Aufenthalt im KZ Reichenau, ins KZ Auschwitz Birkenau deportiert, wo sie laut ihrem Enkel 1944 verstarb. Sterbeort An unbekanntem Ort in der Schoah ermordet. | |
Notizen |
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Personen-Kennung | I32651 | Hohenemser Genealogie | Meraner Familien |
Zuletzt bearbeitet am | 17 Sep 2018 |
Notizen |
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Kinder |
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Zuletzt bearbeitet am | 29 Dez 2017 | |||||||
Familien-Kennung | F4715 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |