Name | Meschulam Salomon Kohn | |
Geboren | 1739 | Rawicz (Rawitsch), Posen, Polen |
Geschlecht | männlich | |
Education | Altona, Hamburg, Hamburg, Deutschland | |
Ordiniert durch Rabbiner Jonathan Eibeschütz | ||
Education | um 1752 | Poznan (Posen), Großpolen, Polen |
Besuch der Jeshiwa | ||
Education | um 1753 | Biala (Zülz) Powiat Prudnicki, Opole, Polen |
Besuch der Jeshiwa in Biala | ||
Education | um 1755 | Altona, Hamburg, Hamburg, Deutschland |
Besuch der Jeshiwa | ||
Occupation/Beruf | Rabbiner | |
Occupation/Beruf | zwischen 1778 und 1789 | Krotoszyn, Großpolen, Polen |
Rabbiner | ||
Occupation/Beruf | zwischen 1778 und 1789 | Kepno, Großpolen, Polen |
Rabbiner | ||
Occupation/Beruf | zwischen 1778 und 1789 | Biala (Zülz) Powiat Prudnicki, Opole, Polen |
Rabbiner | ||
Occupation/Beruf | von 1789 bis 1819 | Fürth, Bayern, Deutschland |
Oberrabiner und Vorsitzender des Rabbinatsgericht | ||
Lebenslauf | Salomon Kohn wurde 1739 in Rawitsch in der Provinz Posen in Polen geboren. Er war der Sohn des Salman Kohn und dessen zweiter Ehefrau Channa. Als dreijähriger Waise wurde er von seiner Mutter „zur Thora bestimmt“. Kohn besucht mehrere Jewshiwot in Posen, Biala (Zülz) und schließlich Altona, wo er vom dortigen Oberrabbiner Jonathan Eibeschütz ordiniert wird. In Rawicz heiratet er 1778 Debora und führt zunächst ein Leben als Gelehrter, Leiter einer Jeshiva und als Dajan. Geschäftliche Rückschläge zwingen ihn dazu, ein Rabbineramt anzunehmen, zunächst Kepno, dann in Biala. 1789 wählt in die Fürther Gemeinde zum Oberrabbiner. Im September 1789 tritt er dort sein Amt an, dass er bis zu seinem Tod 1819 versehen wird. Zudem war er in Fürth nun Vorsitzender des Rabbinatsgericht. Zu seiner Zeit galt er als bedeutende Rabbinerpersönlichkeit, sein Rat und seine Auslegung von Talmud und Tora wurden unter den Juden Europas geschätzt. Die Bedeutung seiner Person wird durch die Abbildung seines Brustbildes auf einem Porzellan-Pfeifenkopf aus dem Jahr 1820 deutlich. Außerdem war er bis ins hohe Alter der Leiter einer bekannten Jeschiwa. Zu seinen Schülern gehörte u.a. der spätere Rabbiner Wolf Hamburg, der auch ab 1799 sein Nachfolger als letzter Leiter dieser Talmud- und Thora-Schule wurde. Kohn galt als Verfechter des orthodoxen Judentums. In den durch die beginnende Reformbewegung erzeugten innergemeindlichen Konflikten habe er allerdings, so Hamburger, eine zurückhaltende und Kompromiß bemühte Rolle gespielt. Sein Eintreten für die Tradition war freilich um nichts weniger energisch. Er klagt am 3.Dez. 1800 mit seinen Beisitzern Ascher Elsass und Wolf Löb Ullmann die Frankisten von Offenbach an, ließ seit 1804 die an Dorffesten teilnehmenden Frauen in der Synagoge auf eine Schandtafel schreiben, erließ 1810 ein Rundschreiben gegen die Neuerungen des Westphälischen Konsistoriums in Kassel, exkommunizierte 1811 den dortigen Oberrabbiner Löb Berlin wegen seiner Pessachentscheidung. Er kandidierte 1799 und 1802 für das Altonaer Oberrabbinat. Mit seinem Tod gab es eine Zäsur in der Fürther Gemeinde, denn ihm folgte als erster liberaler Rabbiner sein eigener Schüler Isaak Loewi (1801–1873). Er war seit 1778 verheiratet mit Debora (??–1844), die nach Kohns Tod am 17. Dezember 1819 von der jüdischen Gemeinde in Fürth eine Pension von 100 Gulden und freie Wohnung oder statt dieser weitere 25 Gulden erhielt. Das Ehepaar hatte drei Söhne und zwei Töchter. Sein Grab auf dem alten jüdischen Friedhof in Fürth hat die Schändung durch die Nazis überstanden und ist noch heute erhalten. Werke: - Derašath siyyum mi-massächäth Gittin, Rede aus Anlaß einer Abschlußfeier an der Jeschiwa am 16. Av 5551 (16. Aug. 1791), Fürth 1791 (Löwenstein, „Fürth“, III, S. 77, Nr. 333; Rosenfeld,„Talmudschule“, S. 86). - Bigde Kehunnah, Bd. I Responsen, Bd.II Talmud auslegungen zu Baba’Mesia’ und Gittin, Fürth 1807, 112 + 50 fol.; mit autobiographischem Vorwort (Löwenstein,„Fürth“, III, S. 87, Nr. 378); photomech. Nachdruck hrsg. von Moses Aron Deutsch, Brooklyn 1990, mit biographischer Einleitung. - Mas’ath todah miro’šha-milhamah, mit dt. Übs. von D. Ottensosser und H. H. Schwabacher unter dem Titel Predigt des Herrn Oberabbiners [!] Rabbi Salomon Kohn, gehalten bey Gelegenheit der Friedensfeier der Jüdischen Ge- meinde in Fürth, den 10ten Nov. 1809,[Fürth 1809?], 16 S. - Miš‘an ha-Mayim [Jes. 3,1] Homi- lien über den Pentateuch, Fürth 1811; Vorwort mit Huldigung an Vater, Mutter und Ehefrau (Löwenstein, „Fürth“, III, S. 89, Nr. 384). - Nahalath’Avoth, Moral und Homilie, Fürth 1811 (dazu Ad. Jellinek in einer Trauerrede über Therese Kohn, 1866); Vorrede: in seinem Alter von siebzig Jahren sei es am verdienstvollsten, sich mit religiöser Moral zu beschäftigen (Löwenstein,„Fürth“, III, S. 89, Nr. 385). - Responsum in der Tešuvahme’Ahavah von Eleasar Fleckeles; zwei Responsen aus dem Nachlaß im Ša‘ar ha-Zeqenim von Wolf Hamburger. - „Be’ur midrašhazith“, Šomer Siyyon ha-Nä’äman, S. 171f. - „Be‘inyan reha’milta’“, ebd, S. 348. - „Bedin mahatšänimse’th be‘oviveth ha-kosoth“, S. 365, 366f. - „Be‘inyan semuchin“, S. 367. - Neunzehn Approbationen, datiert Biala 1786, Fürth 1789-1812; Löwenstein, Index, S. 113, 134. Quelle: http://www.steinheim-institut.de/edocs/book/Biographisches_Handbuch_der_Rabbiner_Teil_1.pdf (7.3.2016) | |
Gestorben | 17 Dez 1819 | Fürth, Bayern, Deutschland |
Begraben | Alter Jüdischer Friedhof Fürth, Bayern, Deutschland | |
Notizen |
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Personen-Kennung | I26192 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 10 Mrz 2016 |
Vater | Salman Kohn, gest. 1743 | |
Mutter | Channa | |
Familien-Kennung | F2037 | Familienblatt |
Familie | Debora, gest. 1844 | |||||||||||
Verheiratet | 1778 | Rawicz (Rawitsch), Posen, Polen | ||||||||||
Kinder |
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Zuletzt bearbeitet am | 7 Mrz 2016 | |||||||||||
Familien-Kennung | F2036 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |
Fotos | Meshulam Salomon Kohn Meshulam Salomon Kohn |
Fotos von Grabsteinen | Grabstein für Rabbiner Salomon Kohn Grabstein für Rabbiner Salomon Kohn Foto Alexander Mayer |