Name | Dr. Rudolf Trebitsch | |
Titel | Dr. | |
Geboren | 28 Jan 1876 | Wien, Wien, Österreich |
Geschlecht | männlich | |
Education | 1894 | Wien, Wien, Österreich |
Matura | ||
Event | 1906 | Egedesminde, Kitaa, Grönland |
Volkskundliche Expedition zusammen mit Stiasny | ||
Event | 1906 | Upernivik, Kitaa, Grönland |
Volkskundliche Expedition zusammen mit Stiasny | ||
Event | 1906 | Pröven, Kitaa, Grönland |
Volkskundliche Expedition zusammen mit Stiasny | ||
Occupation/Beruf | um 1906 | Schottenfeldgasse 13-15, Wien, Wien, Österreich |
Arzt | ||
Event | 1907 | Llanfair, Anglesey, Wales, Großbritannien |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1907 | Llanover, Anglesey, Wales, Großbritannien |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1907 | Castleyons, Cork County, Irland |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1907 | Ballyferriter, Kerry County, Irland |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1908 | Saint-Malo, Ille-et-Villaine département, Frankreich |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1908 | Saint-Brieuc, Cotes-d'Armor département, Frankreich |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1908 | Guingamp, Bretagne, Frankreich |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1908 | Morlaix, Bretagne, Frankreich |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Occupation/Beruf | 1908 | Josefsgasse 11, Wien, Wien, Österreich |
Arzt | ||
Event | 1909 | Roy Bridge, Scotland (Schottland), Großbritannien |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1909 | Isle of Man, Großbritannien |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1909 | Aberdare, Wales, Großbritannien |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1909 | Llandyssil, Wales, Großbritannien |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1909 | Machynlleth, Wales, Großbritannien |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Religion | 27 Okt 1910 | Wien, Wien, Österreich |
Konversion, getauft, evangelisch | ||
Residence | 1912 | Marokkanergasse 11, Wien, Wien, Österreich |
Event | 1913 | Sare, Pyrénées Atlantiques département, Frankreich |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1913 | Briscous, Pyrénées Atlantiques département, Frankreich |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Event | 1913 | Hasparren, Pyrénées Atlantiques département, Frankreich |
Volkskundliche Forschungsreise | ||
Occupation/Beruf | Wien, Wien, Österreich | |
Ethnologe | ||
Occupation/Beruf | von 22 Jan 1915 bis 07 Apr 1915 | Karansebesch, Caras-Severin, Rumänien |
Militärarzt (k.k. Reservespital) | ||
Occupation/Beruf | von um 1916 bis 1918 | Hasenleitengasse 4, Simmering, Wien, Wien, Österreich |
Militärarzt (k.k. Kriegsspital Nr. IV) | ||
Lebenslauf | Rudolf Trebitsch wurde am 28. Januar 1876 in Wien als Sohn des aus Mähren stammenden Textilfabrikanten Leopold Trebitsch und seiner Frau Malvine Singer geboren. Er besuchte in Wien die Volksschule und das Gymnasium und maturierte 1894. Früh zeigte er Interesse an den Geisteswissenschaften, absolvierte aber auf Wunsch der Eltern ein Medizinstudium, das er 1900 abschloss. In der Folge arbeitete er als Arzt in allgemeiner Praxis und als Dermatologe in kleineren Kliniken, widmete sich aber an der Philosophischen Fakultät auch dem Studium der Volkskunde. In diesen Jahren führte er auch seine ersten Forschungsreisen nach Island (1904), Grönland (1906), Irland, Wales und Schottland (1907 und 1909), sowie ins Baskenland (1913) durch, über die er in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften veröffentlichte. Weitere Eisen führten ihn nach Russland, auf den Balkan und nach Italien. Von seinen Reisen brachte er zahlreiche Sammlungsstücke mit, die in die Bestände der Museen für Völkerkunde bzw. Volkskunde und dem Naturhistorischen Museum in Wien eingegangen sind. Seine phonographischen Sprach-, Dialekt- und Musikaufnahmen entstanden in Zusammenarbeit mit dem Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie wurden dort archiviert und zählen heute zu den historisch bedeutenden Teilen des Archivbestandes. Sein Forschungsgebiet umfasste Themen wie Volksmedizin, Aberglauben, Völkerpsychologie und Schifffahrt. Sein Versuch, Medizin und Volkskunde in Studien zur Ethnomedizin miteinander zu verbinden, manifestiert sich beispielsweise in einer Publikation über „Geburtsflecke bei den Eskimos“. Vor allem aber galt sein Interesse den "aussterbenden Völkern Europas" und den Kulturen am westlichen und nördlichen Rande des Kontinents, zum Beispiel der keltischen Bevölkerung in Wales, Irland und er Bretagne. Seine fotografischen Aufnahmen, seine Tondokumentationen und Sprachstudien, seine Schilderungen von Hochzeitsbräuchen und Ökonomie, wie auch seine Sammeltätigkeit sind zuweilen von einer produktiven und zugleich naiven Neugier gekennzeichnet, die zum Wissenschaftsbetrieb querliegt - und eine vergleichende Volkskunde anstrebt. Sein Volkskundestudium schloss er 1911 mit einer Dissertation über „Fellboote und Felle als Schiffsfahrzeuge“ bei Eugen Oberhummer am Geographischen Institut der Universität Wien ab. Rudolf Trebitsch verfasste unter dem Pseudonym Hans Dietrolf Gedichte und Kinodrehbücher. Die Gedichte "Eislauf", "Liebchens Geburtstag" und "Lichter" wurden von Richard Stöhr (Op. 56/1-3) vertont, das Gedicht "Weine nicht" von Ludwig Rochlitzer, Trebitsch widmete es Egar Calle. Die Kinodrehbücher "Gefangen - im eigenen Netz!", "Was die Donau erzählt oder Donaurauschen", "Die dumme Liebe" sowie das Operettenlibretto "Tschiripi" und die Skizze zu dem symbolischen Balett "Tanzsymphonie" liegen als unveröffentlichte Typoskripte vor. 1910 oder 1911 trat er dem Wiener Verein für Volkskunde bei, der unter Michael Haberlandt den Aufbau des Wiener Museums für Volkskunde vorantrieb. Trebitsch unterstützte den Verein und die Arbeit seiner Lehrer Rudolf Pöch und Michael Haberlandt mit namhaften Summen. So spendete er im Jahr 1912 mit 15.000 Kronen mehr als die jährliche Subvention betrug, die das Museum vom Kulturministerium erhielt. 1910 trat Trebitsch aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus und konvertierte zum Protestantismus. Auf Betreiben der Direktion des Museums wurde Trebitsch zum Ritter des Franz-Josefs-Orden geschlagen. Dem Weltkrieg begegnete Trebitsch mit patriotischer Begeisterung. Anfang 1915 wird er als Arzt zum Dienst im k.k. Reservespital in Karansebes bei Temesvar eingezogen und mit den Schrecken des Krieges konfrontiert. Im April darf er nach Wien zurückkehren, wo er schließlich in Simmering im k.k. Reservespital in Dienstverwendung steht. Bis heute ist umstritten, warum er Anfang Oktober 1918 im Sanatorium Judendorf-Straßengel bei Graz einen Selbstmordversuch unternahm, in dessen Folge er am 9. Oktober im Sanatorium Dr. Wiesler in Graz an einer Schädelfraktur starb. Die Österreichische Zeitschrift für Volkskunde schob in ihrem Nachruf seinen Tod diskret einer Grippeerkrankung zu. Michael Haberlandt war wenige Jahre später in einem Gespräch 1926 mit Eugenie Schwarzwald (erschienen in der Neuen Freien Presse) weniger diskret: „Leider hat es ihm auf der Welt nicht gefallen und da hat er sich umgebracht.“ Sein Bruder Siegfried schilderte 1951 in seiner Autobiographie die Umstände von Rudolf Trebitschs Tod mit mehr Verständnis. Er sei angesichts der Horror des Krieges "gemütskrank" geworden und hätte vier Wochen Krankenurlaub erhalten, die letzten drei Wochen davon im Sanatorium in Judendorf. Angesichts der drohenden Rückkehr in den Dienst hätte er sich "aus dem Fenster" der Heilstätte in den Tod gestürzt. Etwas mehr als ein Jahr vor seinem Tod hatte Rudolf Trebitsch jedenfalls gegen den wachsenden Rassismus seiner Zeit in der "Urania. Wochenschrift für Volksbildung" eindeutig Stellung bezogen, in einer Weise die in keiner Weise mit den Kriegsparolen seiner Zeit übereinstimmte: "Die Vorstellung, daß es edle und minderwertigere Rassen gebe, kann auch vor der Wissenschaft nicht standhalten. Wohl sind einzelne Menschheitsgruppen in ihrer Körperlichkeit vom Tiere entfernter, andere stehen ihm näher; diese Erscheinungen erlauben jedoch keine Rückschlüsse auf die Geistigkeit. (...) Es wäre endlich an der Zeit, daß auch unsere Politik ihre Folgerungen aus den Lehren der Wissenschaft ziehen würde. Möge sie schließlich den schönen Wahlspruch der französischen Revolution beherzigen, der lautet: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" Dann könnte ein künftiger Friede zu einem ungestörten kulturellen Wettbewerb der Nationen führen, wobei allen Völkern in gleicher Weise die Möglichkeit ihres Gedeihens gesichert wäre. Keine Nation würde fernerhin imstande sein, die andere zu knechten." Nach seinem Tod erfüllte sein Bruder Oskar seinen Wunsch, ein Legat von 100.000 Kronen an das Museum für Volkskunde zu spenden. Eine Reihe wissenschaftlicher Bücher, Manuskripte und Materialien (Fotografien, Diapositive) wurden von der Familie ebenfalls dem Museum übergeben, das mit einer Bronzebüste im Schönborn Palais an seinen Mäzen und Mitarbeiter erinnerte, auch dann noch, als sich die kolonialistisch-paternalistische Grundhaltung der Wiener Volkskunde nach dem Ersten Weltkrieg zu einem aggressiven völkischen Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus steigerte. 1938 wurde die Bronzetafel für Trebitsch abmontiert und sie verschwand, vermutlich in einer "Metallspende". Quellen/Literatur: - http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Trebitsch (Stand: 3.3.2014) - Albert Ottenbacher: Eugenie Goldstern. Eine Biographie. Mandelbaum, Wien 1999. - Siegfried Trebitsch: Chronik eines Lebens. Zürich 1951, S. 295-298. - Eugenie Schwarzwald, Das Museum für Volkskunde, in: Neue Freie Presse, 29.6.1926, 12. - http://schuchardt.uni-graz.at/korrespondenz/briefe/korrespondenzpartner/646 - Herbert Nikitsch: Moser, Schmidl, Trebitsch & Co, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde LIX/108, 2005, S. 275-294. - Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, XXIV. Jahrgang, Wien 1918, S. 135. - Franz Boas, Science, No. 722, 30. Oktober 1908, S. 598. - Nachruf in: Neue Freie Presse, Wien 13.101918, S. 9. - Bernhard Hurch: Zum Verständnis und Unverständnis von Rudolf Trebitsch. Der Beitrag eines Ethnologen zur Baskologie, in: ÖZV LXII/111, 2009, Heft 1. Nachlass: Archiv des Museums für Volkskunde, Wien Publikationen: - Phonographische Aufnahmen der Eskimosprache, ausgeführt von Dr. Rudolf Trebitsch und Dr. Gustav Stiassny im Sommer 1906, in: Sitzungsberichte der k. Akad. der Wiss., Math.-nat. Kl. 115/Abt. I, 1906 (= Berichte der Phonogramm-Archivs-Kommission der k. Akad der Wiss. IX) - Rudolf Trebitsch, Die „blauen Geburtsflecke“ bei den Eskimos in Westgrönland, in: Archiv für Anthropologie, NF 6, 1907 - Rudolf Trebitsch, Die Krankheiten der Eskimos in Westgrönland, in: Wiener klinische Wochenschrift 20, 1907 - Volkswirtschaftliches aus Westgrönland, in: Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik 29, 1907 - Rudolf Trebitsch, Dermatologische Beobachtungen aus West-Grönland, in: Archiv für Dermatologie und Syphilis 91, 1908 - Rudolf Trebitsch, Phonographische Aufnahmen der irischen Sprache in Irland und einiger Musikinstrumente in Irland und Wales, ausgeführt von Dr. R. T. im Sommer 1907, in: Anzeiger der k. Akad. der Wiss., Phil.-hist. Kl. 45/Nr. V, 1908 (= Berichte der Phonogramm-Archivs-Kommission der k. Akad. der Wiss. XII) - Rudolf Trebitsch, Phonographische Aufnahmen der bretonischen Sprache und zweier Musikinstrumente in der Bretagne, ausgeführt im Sommer 1908, in: Anzeiger der k. Akad. der Wiss., Phil.-hist. Kl. 45/Nr. XXVI, 1908 (= Berichte der Phonogramm-Archivs-Kommission der k. Akad. der Wiss. XVII) - Rudolf Trebitsch, Phonographische Aufnahmen der bretonischen Sprache und zweier Musikinstrumente in der Bretagne, ausgeführt im Sommer 1908. (=Nr. 17 der Berichte der Phonogramm Archiv - Kommission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien) - Rudolf Trebitsch, Einiges über das Leben der Eskimos in Westgrönland; in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung 1 (24), 1908 - Rudolf Trebitsch, Ein Ausflug nach Irland, in: Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik 30, 1908 - Rudolf Trebitsch, Fünf Tage in Sardinien, in: Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik 31, 1909 - Rudolf Trebitsch, Erinnerungen aus der Bretagne, in: Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik 31, 1909 - Rudolf Trebitsch, Phonographische Aufnahmen der welschen Sprache in Wales, der Manxschen Sprache auf der Insel Man, der gaelischen Sprache in Schottland und eines Musikinstrumentes in Schottland, ausgeführt im Sommer 1909, in: Anzeiger der k. Akad. der Wiss., Phil.-hist. Kl. 46/Nr. XXVII, 1909 (= Berichte der Phonogramm-Archivs-Kommission der k. Akad. der Wiss. XVIII) - Rudolf Trebitsch, Ethnographisches von meiner Grönlandreise im Sommer 1906, in: Franz Heger (Red.). Verhandlungen des XVI. Internationalen Amerikanisten-Kongresses: Wien, 9. bis 14. September 1908. 2. Bd., Wien & Leipzig 1910 - Rudolf Trebitsch, Bei den Eskimos in Westgrönland. Ergebnisse einer Sommerreise im Jahre 1906, nebst einem ethnologischen Anhang von Dr. M. Haberlandt, 62 Fotos, Berlin 1910 - Rudolf Trebitsch, Fellboote und Felle als Schiffsfahrzeuge und ihre Verbreitung in der Vergangenheit und Gegenwart; phil. Diss., Wien 1911 - Rudolf Trebitsch, Eine Islandreise im Sommer 1904. Teil I und II, in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung 4 (11-12), 1911 - Rudolf Trebitsch, Fellboote und Schwimmsäcke und ihre geographische Verbreitung in der Vergangenheit und Gegenwart, Archiv für Anthropologie 39, Neue Folge Bd. XI, Heft 3, 1912 - Dr. med. et phil. Rudolf Trebitsch, Versuch einer Psychologie der Volksmedizin und des Aberglaubens, Eine ethnologische Studie, Sonderabdruck aus Bd. XLIII ( der dritten Folge Bd. XIII) der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft, Wien 1913 - Rudolf Trebitsch, Die Eroberung des Südpols, in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung 6 (6), 1913 - Rudolf Trebitsch, Primitive Schiffsfahrzeuge, in: Die Umschau 17 (45), 1913 - Rudolf Trebitsch, Baskische Sprach- und Musikaufnahmen, ausgeführt im Sommer 1913, in: Anzeiger der k. Akad. der Wiss., Phil.-hist. Kl. 51/Nr. XI, 1914 (= Mitteilung der Phonogramm-Archivs-Kommission der k. Akademie der Wissenschaften in Wien 34) - Rudolf Trebitsch, Wilhelm Wundts „Elemente der Völkerpsychologie“ und die moderne Ethnologie, in: Z. für angewandte Psychologie 8, 1914 - Rudolf Trebitsch, Eine rumänische Hänge- und Tragwiege, in: Z. für österreichische Volkskunde 21, 1915 - Rudolf Trebitsch, Baskische Sprach — und Musikaufnahmen, ausgeführt im Sommer 1915. ( = 34. Mitteilung der Phonogramm Archivs — Kommission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien). - Rudolf Trebitsch, Eine rumänische Hänge- und Tragwiege, Zeitschrift für österreichische Volkskunde, XXI. Jhg. Wien 1915, S. 58. - Rudolf Trebitsch, Primitive Schiffsfahrzeuge, "Die Umschau" 1. Nov. 1915, Nr. 45, S. 945 — 946 - Rudolf Trebitsch, Die ethnographische Abteilung des ungarischen Nationalmuseums in Budapest, in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung 9 (50), 1916 - Rudolf Trebitsch, Rezension von Friedrich Hertz: Rasse und Kultur. In: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 47: 71-73 - Rudolf Trebitsch, Rasse, Kultur und Sprache, in: Die Umschau 21 (37), 1917 - Rudolf Trebitsch, Die volkskundliche Abteilung am Joanneum in Graz, in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung 10 (6), 1917 - Rudolf Trebitsch, Die ethnographische Abteilung des Joanneums in Graz, in: Z. für österreichische Volkskunde 23, 1917 - Rudolf Trebitsch, Die ethnographische Abteilung des ungarischen Nationalmuseums in Budapest, in: Z. für österreichische Volkskunde 23, 1917 - Rudolf Trebitsch, Rassenfragen, Urania, Zeitschrift für Volksbildung, X. Jhg. Nr. 17, Wien 28.4.1917, S. 209 ff. - Rudolf Trebitsch, Die volkskundlichen Sammlungen von Prag, in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung 10 (39), 1917 unveröffentlichte Manuskripte: - Rudolf Trebitsch, Die Basken, Vorbereitungen für eine Reise, Manuskript, o.J.. - Rudolf Trebitsch, Meine Baskenreise, Tagebuch Sommer 1913. - Rudolf Trebitsch, Meine Grönlandreise im Sommer 1906. - Rudolf Trebitsch, Vergleichende Literatur zur Volkskunde der Basken, Manuskript, Wien 1914, Heft II. Literarische Texte: - Richard Stöhr: Op. 56/1-3, Lieder nach Gedichten von Hans Dietrolf, Gesang mit Klavier. Siegel, Leipzig o.J. Sign. MS75437-4°, Musiksammlung, Österreichische Nationalbibliothek. - Ludwig Rochlitzer: Weine nicht, Gedicht von Hans Dietrolf, Lied für eine Singstimme und Klavier, Musikhandschrift 1913. Sign. MHc-12537, Wienbibliothek im Rathaus. Drehbücher und Libretti: Sign. 760593-D, 760594-C, 760595-D, 799193-C und 799194-C, Bibliothek, Österreichisches Theatermuseum Tonaufnahmen: Tondokumente aus dem Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Gesamtausgabe der historischen Bestände 1899-1950. Series 5/1-3: The Collections of Rudolf Trebitsch. Hrsg. von Dietrich Schüller. Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: http://catalog.pha.oeaw.ac.at/ui/miha/sessions.php?nurSuchformAktualisieren=&suchformAnker=&volltext_index=trebitsch&sortieren=signatur&synonyme=J | |
Gestorben | 09 Okt 1918 | Graz, Steiermark, Österreich |
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Begraben | 15 Okt 1918 | Hietzinger Friedhof, Wien, Wien, Österreich |
Notizen |
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Personen-Kennung | I13040 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 17 Mai 2014 |
Vater | Leopold Trebitsch, geb. 10 Mai 1842, Wien, Wien, Österreich , gest. 12 Dez 1906, Wien, Wien, Österreich (Alter 64 Jahre) | |
Mutter | Malvine Singer, geb. 08 OR 09 Jun 1846, Budapest, Budapest, Ungarn , gest. 05 Apr 1918, Wien, Wien, Österreich (Alter 71 Jahre) | |
Verheiratet | um 1873 | |
Familien-Kennung | F31852 | Familienblatt |
Familie | Franziska Wanicek | |||
Notizen |
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Kinder |
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Zuletzt bearbeitet am | 12 Mai 2014 | |||
Familien-Kennung | F35001 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |
Fotos | Rudolf Trebitsch Rudolf Trebitsch | |
Rudolf Trebitsch, Ostende, 1914 Rudolf Trebitsch, Ostende, 1914 | ||
"Eskimofrauen"
Fotografische Aufnahme von Rudolf Trebitsch "Eskimofrauen" Fotografische Aufnahme von Rudolf Trebitsch, 1906 |
Dokumente | Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung, 28.4.1917, 10. Jg., Nr. 17.
1. Teil Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung, 28.4.1917, 10. Jg., Nr. 17. 1. Teil "Der Kardinalfehler, an dem jene Lehren kranken, bestehe aber darin, daß sie mit "Rasse" einen ganz genau feststehenden, eng umschriebenen Begriff verknüpfen, was durchaus nicht der Fall ist. Schon daraus, daß verschiedene Forscher von einander abweichende Einstellungen des Menschengeschlechtes vorgenommen haben, ergeb sich, daß "Rasse" etwas ganz willkürlich vom Menschen Geschaffenes und nicht von vornherein Gegebenes darstellt. Noch dazu finden sich von einer solchen als Einheit aufgestellten Gruppe vielfach Übergänge zur andern. Eine wesentliche Erschütterung erfährt das ganze Gebäude der Rassentheorie durch die neuerdings erwiesene Vererbbarkeit erworbener Eigenschaften. (...) In der Wissenschaft bestand früher die Ansicht, daß Rasse, Kultur und Sprache innig miteinander zusammenhängen; im Laeinpublikum besteht diese Auffassung größtenteils noch. Die weiße Rasse hat gegenwärtig wohl die höchste Stufe der Kultur unter allen Rassen erreicht. Das beruht aber durchaus nicht auf dem Wesen dieser Menschengruppe. Wissen wir doch, daß in China, also bei einer Nation der gelben Rasse, schon in vorchristlichen und besonders in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten verhältnismäßig zivilisierte Zustände herrschten, als in Europa noch Angehörige der weißen Rasse in derselben Weise lebten, wie die heutigen Naturvölker. Dies gilt auch von den Germanen in der römischen Kaiserzeit. (...) Die Vorstellung, daß es edle und minderwertigere Rassen gebe, kann auch vor der Wissenschaft nicht standhalten. Wohl sind einzelne Menschheitsgruppen in ihrer Körperlichkeit vom Tiere entfernter, andere stehen ihm näher; diese Erscheinungen erlauben jedoch keine Rückschlüsse auf die Geistigkeit. (...) Es wäre endlich an der Zeit, daß auch unsere Politik ihre Folgerungen aus den Lehren der Wissenschaft ziehen würde. Möge sie schließlich den schönen Wahlspruch der französischen Revolution beherzigen, der lautet: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" Dann könnte ein künftiger Friede zu einem ungestörten kulturellen Wettbewerb der Nationen führen, wobei allen Völkern in gleicher Weise die Möglichkeit ihres Gedeihens gesichert wäre. Keine Nation würde fernerhin imstande sein, die andere zu knechten." | |
Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania, 28.4.1917
2. Teil Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung, 28.4.1917, 10. Jg., Nr. 17. 2. Teil | ||
Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania, 28.4.1917
3. Teil Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung, 28.4.1917, 10. Jg., Nr. 17. 3. Teil | ||
Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania, 28.4.1917
4. Teil Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung, 28.4.1917, 10. Jg., Nr. 17. 4. Teil | ||
Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania, 28.4.1917
5. Teil Rudolf Trebitsch: "Rassenfragen", in: Urania. Wochenschrift für Volksbildung, 28.4.1917, 10. Jg., Nr. 17. 5. Teil | ||
Nachruf auf Rudolf Trebitsch Nachruf auf Rudolf Trebitsch, Neue Freie Presse, 13.10.1918 Professor Dr. M. Haberlandt schreibt uns: in der Blüte seiner Jahre ist med. et phil. Dr. Rudolf Trebitsch von der tückischen Grippenseuche plötzlich dahingerafft worden. In diesem jungen Gelehrten verliert die Wissenschaft der Völkerkunde und im besonderen die österreichische Volkskunde einen begeisterten Jünger und opferwilligen Freund. Durch ausgedehnte wissenschaftliche Reisen, die ihn schon vor längeren Jahren nach Grönland, wie im Auftrage der Wiener Akademie der Wissenschaften zu phonographischen Dialektaufnahmen in die keltischen Volksgebiete Großbritanniens wie Frankreichs führten, wie durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, die zumeist in den Mitteilungen der Wiener Anthropologischen Gesellschaft, in den Akademieschriften, der "Zeitschrift für österreichischen Volkskunde" erschienen sind und vielseitig Beachtung fanden, hat sich Dr. Trebitsch einen geachteten Namen in Fachkreisen erworben. Ein warmer Freund des Kaiser Karl - Museums für österreichische Volkskunde, hat er diesem vaterländischen Institute stets tatkräftige und opferwillige Unterstützung geliehen. Dem Naturhistorischen Hofmuseum hat Dr. R. Trebitsch als Frucht seiner Grönlandreise, die er in seinem Buche: "Eine Reise nach Westgrönland" interessant beschrieben hat, eine sehr bedeutende ethnographische Sammlung und zoologische Kollektionen aus West- und Ostgrönland überwiesen, ebenso ist die größte volkskundliche Sammlung, die in Europa von dem Baskenvolk existiert, durch ihn zusammengebracht und dem Kaiser Karl - Museum in Wien überlassen worden. Im ganzen ein reiches und vielseitiges Forscher- und Gelehrtenleben, dem zur Trauer der ihm nahestehenden Fachkreise allzufrüh ein jähes Ende gesetzt worden ist. Die österreichische Wissenschaft wird Dr. Rudolf Trebitsch ein achtungsvolles und dankbares Andenken bewahren. | ||
Ankündigung eines Vortrags von Rudolf Trebitsch in der Wiener Urania Ankündigung eines Vortrags von Rudolf Trebitsch in der Wiener Urania: "Meine Grönlandreise im Sommer 1906" |
Grabsteine | Grab von Rudolf Trebitsch, Oscar und Victoria Trebitsch, Margarethe Mary de Tausig (geb. Trebitsch) (Grab links) Grab von Rudolf Trebitsch, Oscar und Victoria Trebitsch, Margarethe Mary de Tausig (geb. Trebitsch), linkes Grab |