Name | Anton Rosenthal | |
Geboren | 13 Feb 1840 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Geschlecht | männlich | |
Residence | von 1865 bis 1912 | Schweizerstraße 5, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
bis 1909 Israelitengasse, 1909-1938 Brunnerstraße | ||
Occupation/Beruf | von 1870 bis 1878 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Bürgermeister der Israelitischen Ortsgemeinde | ||
Occupation/Beruf | um 1870 | Rudolfsplatz 2, Wien, Wien, Österreich ![]() |
Textilfabrikant (Niederlassung der Fa. Gebrüder Rosenthal, k.k. landesprivilegierte Türkischrot - Cotton - Tüchel - Druckfabrik zu Hohenems) | ||
Occupation/Beruf | von 1878 bis 1885 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Kultusvorsteher der Israelitischen Gemeinde | ||
Occupation/Beruf | von 1884 bis 1916 | Im Mühleholz 8, Schaan, Liechtenstein ![]() |
Betrieb einer Weberei | ||
Emigration | vor 1912 | St. Gallen, St. Gallen, Schweiz ![]() |
Occupation/Beruf | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
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Textilfabrikant (Fa. Gebrüder Rosenthal) | ||
Lebenslauf | Anton Rosenthal wurde am 13. Februar 1840 als Sohn der Hohenemser Fabrikantenfamilie Rosenthal geboren. Sein Vater Philipp Rosenthal hatte gemeinsam mit seinem Bruder Josef die Textilfabrik "Gebrüder Rosenthal" im Hohenemser Schwefel im ehemaligen gräflichen Badehaus begründet. Anton Rosenthal führte das Unternehmen nach 1860 zu seinen größten Erfolgen und richtete weitere Produktionsstandorte in Rankweil und Liechtenstein, später auch in Böhmisch-Leipa ein. In der schwierigen Zeit der Verschmelzung der poltischen Juden- und Christengemeinde in Hohenems, die von wachsenden judenfeindlichen Stimmungen begleitet war führte er die politische Judengemeinde von 1870 bis 1878 als Bürgermeister. Die Gleichstellung und Integration mussten die Hohenemser Juden in dieser Zeit in einem mühsamen Rechtsstreit bis zum Höchstgericht in Wien gegen den Widerstand der Christengemeinde erkämpfen. 1878 bis 1885 amtierte Anton Rosenthal als Kultusvorsteher der Israelitischen Gemeinde. Sein Engagement galt insbesondere den sozialen und kulturellen Verhältnissen in der Gemeinde - in seine aktve Zeit im Gemeinderat fiel auch die Einrichtung des Armenhauses im ehemaligen Burgauerschen Haus. Er förderte auch die Bildung der Arbeiter in der Rosenthalschen Fabrik durch die Einrichtung einer Leihbibliothek. 1864 heiratete Anton Rosenthal seine Cousine Charlotte Rosenthal und ließ in der Israelitengasse nach Plänen des Schweizer Architekten Wilhelm Kubly eine Villa errichten, die heute das Jüdische Museum Hohenems beherbergt. Anton und Charlotte Rosenthal hatten zwei Kinder. Clara heiratete 1891 den belgischen Kaufmann Josef Heyman (Heimann) und zog nach Antwerpen. Rudolf heiratete in New York Rena Kahn, die ebenfalls aus einer Hohenemser Familie stammte. Anton Rosenthal starb am 9. September 1912 in St. Gallen. Zu dieser Zeit, befand sich das Unternehmen durch Absatzrückgänge auf dem Markt in einer schweren Krise und die Produktion musste zurückgefahren werden. 1916 musste der Betrieb in Hohenems an die böhmische Firma Neumann & Söhne verkauft werden. | |
Gestorben | 09 Sep 1912 | St. Gallen, St. Gallen, Schweiz ![]() |
Begraben | Jüdischer Friedhof, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
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Notizen |
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Personen-Kennung | I1302 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Nachkommen, Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 21 Jun 2021 |
Vater | Philipp Rosenthal (Levi), geb. 19 Dez 1801, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() ![]() | |
Mutter | Regina (Rachel) Bernheimer (Levi), geb. 30 Jun 1808, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() ![]() | |
Verheiratet | 15 Nov 1830 | |
Familien-Kennung | F108 | Familienblatt |
Familie | Charlotte Rosenthal, geb. 08 Mrz 1842, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() ![]() | |||||||||
Verheiratet | 15 Aug 1864 | |||||||||
Kinder |
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Zuletzt bearbeitet am | 2 Aug 2010 | |||||||||
Familien-Kennung | F612 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Fotos | ![]() | Anton Rosenthal und seine Familie, um 1885 Anton Rosenthal und seine Familie, um 1885 v.l.n.r.: Charlotte, Anton, Rudolf und Clara |
![]() | Anton Rosenthal, um 1910 Anton Rosenfeld Hohenems, um 1910 | |
![]() | Anton Rosenthal, 1873 Anton Rosenthal, 1873 | |
![]() | Familienaufnahme Rosenthal Familienaufnahme vor der Villa Rosenthal, Schweizer Straße 1, um 1900 vordere Reihe v.l.n.r.: Anton Rosenthal, Charlotte Rosenthal, Jean Heyman (Heimann), unbekannt, Clara Heimann-Rosenthal; hintere Reihe v.l.n.r.: Rena Kahn, Rudolph Rosenthal, unbek.; |
Dokumente | ![]() | "Jüdische Fabrikherren",
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit", 18. Juli 1897 "Hohenems. (Jüdische Fabrikherren). Die weit über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus, und besonders in Wien bekannten und berühmten Großindustriellen und Fabrikanten Gebrüder Rosenthal beschäftigen in ihren großartigen Fabriken Hunderte von christlichen Arbeitern, von denen eine stattliche Anzahl nahezu sechzig Jahre unter dieser Firma arbeiten und fast kindliche Liebe für ihre jüdischen Arbeitgeber hegen. In glänzender Weise kam dies zum Ausdrucke, als in Rankweil, wo diese Firma eine bedeutende Fabrik etabliert hat, ein Arbeiter, namens Philipp Knecht auf Antrag seiner Brotherren, aus Anlass seines 50-jährigen Arbeitsjubiläums in dieser Fabrik von Seiner Majestät mit dem silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Der Bezirkshauptmann Herr Schaffotsch überreichte demselben mit einer schönen Ansprache diese Auszeichnung, worauf der Jubilar unter Tränen dankte und nur sein hohes Alter bedauerte, das ihn kaum erwarten lasse, eine noch ebenso lange Zeit im Dienste seiner jüdischen Herren zu arbeiten. Ein Wunsch, den all seine Genossen aufrichtigst teilen. Hieran schloss sich ein herrliches Fest, das die derzeitigen Chefs der Firma, die Herren Anton und Ivan Rosenthal, den Arbeitern veranstalteten und an dem sie sowohl selbst wie auch die kirchlichen und staatlichen Würdenträger der Umgegend teilnahmen. Ein bedeutendes Geschenk ward dem Jubilar auch seitens der Firma zuteil." |
![]() | Die Fabriken der Fa. Rosenthal Die Fabriken der Fa. Rosenthal um 1900 |
Fotos von Grabsteinen | Rosenthal Anton; Rosenthal Charlotte
Vorderseite Standort: Sektor B, Reihe 8, Grab 22 Beschreibung: Cippus auf Sockel aus Bruchsteinmauerwerk aus schwarzem Granit. Die Vasen mit den steinernen Blumen (Rosen, Astern, u.a.) zu beiden Seiten des Grabsteines sollen wohl anzeigen, dass es sich trotz des einen Grabsteines um ein Doppelgrab handelt. Blickrichtung O | |
Rosenthal Anton; Rosenthal Charlotte
Rückseite Standort: Sektor B, Reihe 8, Grab 22 |
Grabinschriften | ![]() | Rosenthal Anton; Rosenthal Charlotte HIER RUHT ANTON ROSENTHAL FABRIKANT VORSTEHER DER KULTUSGEMEINDE GEB. 13. FEBRUAR 1840 GEST. 9. SEPTEMBER 1912 FRIEDE SEINER ASCHE ! UND SEINE GETREUE GATTIN CHARLOTTE ROSENTHAL GEB. 8. MÄRZ 1842 GEST. 2. APRIL 1927 |