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Beförderung zum Schullehrer in Pflaumloch

Artikel in der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 6.3.1866:
"Aus Württemberg, vom Federsee, 20. Februar (1866). Ein Akt schöner Anerkennung, als Kundgebung der Dankbarkeit gegen einen scheidenden Lehrer hat vor einigen Tagen in Buchau stattgefunden, der es verdient, in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Der Unterlehrer Rödelsheimer an der israelitischen Volksschule, der 30 Jahre an derselben wirkte, wurde auf sein Ersuchen als Schullehrer nach Pflaumloch befördert; dessen Abschied von Buchau war ein kleines Volksfest, insofern sich die ganze Gemeinde dabei beteiligt; aber auch allgemeines Bedauern gab sich unter allen Bewohnern Buchaus ohne Unterschied der Konfession über das Scheiden des wackeren, bescheidenen Volkslehrers kund. Herr Rabbiner Weinmann hat in Anerkennung der Verdienste des Scheidenden um Schule und Gotteshaus, eine Subskription eröffnet, die so reichlich ausfiel, dass dem Scheidenden ein kostbarer silberner Pokal und 12 Karolin in Gold bei der Abschiedsfeier als Andenken überreicht werden könnten, die der Herr Rabbiner mit einer passenden Ansprache dem scheidenden Lehrer im Namen der Gemeinde aushändigte. - Auch bei Sabbatgottesdienste würdigte der Rabbiner in einer schwungvollen Predigt das Wirken des Lehrers, der in den 30 Jahren seiner Tätigkeit als Erzieher ein ganzes Menschengeschlecht erzogen, und zeichnete die Wichtigkeit und Würdigkeit des Lehramts. - Überhaupt hat Herr Rabbiner Weimann schon mehrere Male sich als Freund der Lehrer bewiesen, was ihm bei seinem weiteren Streben für angemessene Reform des gottesdienstlichen Kultus, durch Einführung von Orgel, Chorgesang und des neuen Stuttgarter Gebet- und Gesangbuches zur Ehre gereicht. Nicht minder verdient die Gemeinde Buchau den Dank aller Gutgesinnten dafür, dass sie in ihrem scheidenden Lehrer den ganzen Stand der Volkslehrer ehrte.
In Herrn Gerstel, einem Jünger Sulzers, hat Buchau einen tüchtigen Kantor gefunden, der sowohl durch tüchtige musikalische Bildung, durch schöne Stimmmittel, wie durch Kenntnis der heiligen Sprache alle Eigenschaften eines Chasan und Chordirigenten in sich vereinigt. - Ein jüdisches Blatt, 'Mainzer Israelit', lässt den Stifter der Kogitanten-Sekte einen getauften Juden sein. Herr Eduard Löwenthal ist Jude, Sohn des ersten Lehrers an der israelitischen Volksschule in Buchau und erhielt von seinen Eltern eine streng jüdische Erziehung; besonders war die erst kürzlich verstorbene Mutter ein echt frommes, jüdisches Herz und von väterlicher Seite wurde er in den Grundsätzen des Judentums unterrichtet und erzogen. Herr Dr. Eduard Löwenthal ist nicht getauft."


Besitzer/Quellehttp://www.alemannia-judaica.de/pflaumloch_texte.htm#Lehrer%20Samuel%20R%C3%B6delsheimer%20wird%20vor%C3%BCbergehend%20Lehrer%20in%20Pflaumloch%20(1866)%C2%A0 (25.7.2019)
DateinameBuchau AZJ 06031866.jpg
Dateigröße234.69k
Größe447 x 1222
Verknüpft mitSamuel Rödelsheimer

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