Name | Kurt Löwengard | |
Geboren | 02 Apr 1895 | Hamburg, Hamburg, Deutschland |
Geschlecht | männlich | |
Education | ab 1919 | Weimar, Thüringen, Deutschland |
Studien bei W. Klemm, L. Feininger und eventuell bei Paul Klee | ||
Education | vor 1914 | Hamburg, Hamburg, Deutschland |
Studium der Malerei bei A. Sieblist | ||
Occupation/Beruf | 1916-1918 | Russland |
Kanonier, Telefonist | ||
Occupation/Beruf | 1916-1918 | Frankreich |
Kanonier, Telefonist | ||
Education | von 1919 bis 1922 | Weimar, Thüringen, Deutschland |
Studium am Bauhaus | ||
Emigration | Mai 1939 | London, England, Großbritannien |
Event | 1920er | |
Reisen nach Spanien, Frankreich, England, Italien | ||
Occupation/Beruf | Künstler, Maler (Landschaftsmalerei, Aquarelltechnik) | |
Religion | evangelisch | |
Lebenslauf | Kurt Löwengard wurde am 2. April 1895 als eines von vier Kindern des bekannten Architekten Alfred Löwengard und seiner Frau Jenny Kanitz in Hamburg geboren. Sein Großvater Leopold Löwengard stammte aus Hohenems und war vor 1855 nach Hamburg mit seiner Frau Marianne Gans aus Frankfurt emigriert und betrieb ein Antiquitätengeschäft am Neuen Wall. Seine Mutter Jenny (geborene Kanitz), eine Bankierstochter, war jüdisch-italienischer Herkunft. Die freisinnigen Eltern traten aus der Synagoge aus und ließen sich evangelisch taufen. Die ersten künstlerischen Techniken erlernte Kurt Löwengard 1913 vom Hamburger Maler Arthur Siebelist. Den Ersten Weltkrieg erlebte er von 1916 bis 1918 als Kanonier in Russland und als Telefonist in Frankreich. Er bekam zwei Auszeichnungen. 1919 begann er sein Studium am Bauhaus in Weimar und unternahm ausgedehnte Studienreisen. Wenn ihm das Geld ausging, verdingte er sich als Dekorationsmaler, Reklamezeichner oder Kulissenanstreicher. 1922 bezog er ein Giebelatelier im Haus seiner Eltern in der Hamburger Sierichstraße und ließ sich als freischaffender Künstler nieder. Er fertigte Radierungen, Holzschnitte, Plakatentwürfe und Vignetten und gab Unterricht. Er beteiligte sich an Ausstellungen der Hamburger Sezession. Freundschaft verband ihn vor allem mit den Künstlerkollegen Wilhelm Grimm, Hans Martin Ruwoldt und Karl Kluth. Zwischen 1929 und 1939 erstellte er im Auftrag der Stadt Hamburg für die Schule Schlankreye 13 (heute Wohnhaus) ein Triptychon auf Leinwand Arbeiter im Hamburger Hafen. Es überstand den Krieg. Nach dem Tod des Vaters musste das Elternhaus verkauft werden und Löwengard bezog ein Wohnatelier in der Eppendorfer Landstraße. Im Mai 1933 wurde eine Ausstellung seiner Aquarelle im Hamburger Kunstverein von der nationalsozialistischen Kulturbürokratie geschlossen. Von 1935 an wurde ihm das Ausstellen wegen seiner jüdischen Herkunft ganz verboten. Während einer Aktion Entartete Kunst 1937 wurden seine Aquarelle im Besitz der Hamburger Kunsthalle beschlagnahmt. Löwengard schrieb: „Ich male nach Noten wenn auch verboten Wolken und Schlick. Mit Aquarell geht das schick. (Unter uns - ich tu es zum Vergnügen Das Recht ist mir doch geblieben?)“ Während des November-Pogroms 1938 gewährte ihm der Hamburger Universitätspräsident Bruno Snell für einige Zeit Zuflucht. Im Mai 1939 verließ Löwengard Deutschland und ging zunächst nach London. Er hatte die Absicht, nach Amerika auszuwandern. Im Hamburger Hafen ließ er einen Transportvan mit seiner Habe lagern. Dieser Transportvan erreichte ihn in England ebenso wenig wie eine kleine Erbschaft, die ihm zustand. In London lebte er noch sieben Monate unter großen Existenzsorgen bei Verwandten und Freunden. Seine Arbeiten ließen sich nicht verkaufen und so wurde es ihm unmöglich, in die USA zu reisen. Er starb im Januar 1940 im Alter von 44 Jahren in einer Londoner Klinik. Seine Mutter und seine Schwester Gusti begingen Selbstmord. Sein Onkel Johannes Kanitz nahm sich beim Einmarsch der deutschen Truppen in Wien das Leben. Kurt Löwengard zum Gedenken wurde ein Stolperstein vor seinem ehemaligen Wohnsitz in der Eppendorfer Landstraße 60 verlegt. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_L%C3%B6wengard (18.4.2014) Archiv: Staatsarchiv Hamburg, Bestand Löwengard, 622-1/213 (Briefe, Familiendokumente, Fotos, Feldpost) | |
Gestorben | 08 Jan 1940 | London, England, Großbritannien |
Ursache: Knochenmarkanämie | ||
Notizen |
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Personen-Kennung | I7989 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Nachkommen, Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 22 Jan 2020 |
Vater | Alfred Leopold Löwengard, geb. 22 Aug 1856, Hamburg, Hamburg, Deutschland , gest. 26 Jan 1929, Hamburg, Hamburg, Deutschland (Alter 72 Jahre) | |
Mutter | Jenny Kanitz, geb. 12 Okt 1869, Wien, Wien, Österreich , gest. 19 Jul 1942, Hamburg, Hamburg, Deutschland (Alter 72 Jahre) | |
Verheiratet | 05 Jun 1894 | Wien, Wien, Österreich |
Familien-Kennung | F29850 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |
Fotos | Kurt Löwengard Kurt Löwengard |
Dokumente | Selbstportrait Kurt Löwengard, 1933 Selbstportrait Kurt Löwengard, 1933 |