Name | Martin Steiner | |
Geboren | 1774 | Chodová Planá (Kuttenplan), Plzenský kraj, Tschechien |
Geschlecht | männlich | |
Immigration | 1811 | Innsbruck, Tirol, Österreich |
Occupation/Beruf | Innsbruck, Tirol, Österreich | |
Essigfabrikant, Brauereibesitzer | ||
Religion | mosaisch | |
Residence | Obere Sillgasse 271, Innsbruck, Tirol, Österreich | |
Lebenslauf | Martin Steiner wurde 1774 in Chodova Planá (Kuttenplan) in Böhmen geboren. Als er 1864 im Alter von 90 Jahren verstarb, gehörte der Unternehmer zu den Pionieren unter den jüdischen Fabrikanten in Tirol. Steiner kam 1811 aus München nach Innsbruck und errichtete dort schon im gleichen Jahr eine Essigfabrik. Dies war unter den damaligen Rechtsverhältnissen nur mit der Unterstützung eines christlichen Strohmannes möglich, der offiziell die Liegenschaft erwarb und die Bewilligung zur Einrichtung der Essigsiederei bekam. 1814 konnte der Betrieb auf Steiner und seinen Partner Abraham Wihl umgeschrieben werden. Die kleine Fabrik stand ganz im öffentlichen Interesse, denn schließlich konnte damit endlich der teure Import von Weinessig vermindert werden und die Produktion in einem heimischen Betrieb stattfinden. 1822 beantragte Steiner die Bewilligung für die Gründung einer Brauerei. Drei alteingessessene Bierbrauer protestierten dagegen bei der k.k. Hofkanzlei und die Angelegenheit zog sich bis 1827 hin, als Steiner und sein christlicher Partner Johann v. Dietrich endlich den Betrieb aufnehmen konnten. Das "Bürgerliche Bräuhaus" in Innsbruck entwickelte sich zu einem der wichtigsten Betriebe der Stadt. Steiner war zu diesem Zeitpunkt auch zu einer Führungspersönlichkeit der kleinen jüdischen Gemeinschaft in Innsbruck geworden und bemühte sich, das Leben der Gemeinde in erträglichen Bahnen zu organisieren. 1837 übernahm Steiner die Brauerei alleine und übergab sie schließlich 1848 an seinen Sohn Max. Doch Martin Steiner wollte sich noch mit 74 Jahren nicht völlig vom Geschäft zurückziehen, erst wenige Jahre vor seinem Tod übergab er auch die Brauereirechte ganz an seinen Sohn Max, der allerdings 1861 Konkurs anmelden musste. Sein Sohn Sigmund führte weiterhin erfolgreich die Essigfabrikation weiter. Die Familie litt lange unter der Gesetzgebung, die ihnen die freie Ansiedlung und damit die Ehebewilligung in Innsbruck nicht gestattete. Sigmund Steiner konnte erst nach 1867 heiraten und Martin Steiners Töchter mussten ins Ausland ziehen, um dort heiraten zu können. Martin Steiner starb am 21 April 1864 in Innsbruck und wurde als einer der letzten am alten Friedhof am Judenbühel vor den Toren der Stadt beerdigt. | |
Gestorben | 21 Apr 1864 | Innsbruck, Tirol, Österreich |
Begraben | Judenbichl, Innsbruck, Tirol, Österreich | |
Notizen |
|
|
Personen-Kennung | I3994 | Hohenemser Genealogie | Innsbrucker Recherche, Innsbrucker Nachkommen |
Zuletzt bearbeitet am | 8 Apr 2014 |
Familie | Johanna Seligmann, geb. 1791, Landau, Rheinland-Pfalz, Deutschland , gest. 07 Jul 1868, Innsbruck, Tirol, Österreich (Alter 77 Jahre) | |||||||||||||||||||||
Kinder |
|
|||||||||||||||||||||
Zuletzt bearbeitet am | 8 Apr 2014 | |||||||||||||||||||||
Familien-Kennung | F30088 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
|
|||
Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |