Name | Hans Gustav Adolf Gross | |
Geboren | 26 Dez 1847 | Graz, Steiermark, Österreich |
Geschlecht | männlich | |
Occupation/Beruf | Strafrechtler, Kriminologe und Begründer der Kriminalistik | |
Lebenslauf | Hans Gross wurde am 26. Dezember 1847 in Graz geboren. Er nahm 1878 am bosnischen Feldzug teil und wurde zum Oberleutnant der Reserve befördert. Gross war in seiner juristischen Praxis zunächst als Untersuchungsrichter tätig. 1881 zog die Familie nach Graz. 1883 wurde Hans Gross Stellvertreter des Staatsanwaltes in Leoben und später Senatsvorsitzender am Appellationsgericht in Graz. 1893 forderte Hans Gross die Einrichtung einer Lehrkanzel für Kriminalistik als strafrechtliche Hilfswissenschaft. Im Herbst 1893 beauftragte ihn das Justizministerium, in Wien zur Probe einen Kursus über die Aufgaben des Untersuchungsrichters durchzuführen. In seinem im selben Jahr erschienenen Handbuch für Untersuchungsrichter fasste er seine Erfahrungen im kriminalistischen Berufsalltag zusammen. Dieses Werk gilt heute auch als eine wichtige Quelle zur Erforschung des Rotwelsch, der damals noch sehr lebendigen „Gaunersprache“, mit der sich Gross in seinem Handbuch eingehend beschäftigte. 1894 erhielt er vom Landesverteidigungsministerium den Auftrag, für Gendarmerieoffiziere einen vergleichbaren Kursus wie zuvor für Untersuchungsrichter zu veranstalten. Am 1. August 1895 fand in Graz die Eröffnung des Kriminalmuseums statt, zu deren Kustos Hans Gross bestellt wurde. Er versuchte 1896, sich an der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz für Strafrecht mit der Beschränkung auf die gerichtliche Untersuchungswissenschaft (Kriminalistik) zu habilitieren: Den Antrag lehnten das Ministerium und auch das Professorenkollegium ab. Dennoch erging am 1. August 1898 an Hans Gross ? ohne Habilitation ? ein Ruf an die Franz-Josephs-Universität Czernowitz, am 16. Dezember 1898 kam seine Ernennung zum ordentlichen Professor für das Strafrecht und 1900 zum Dekan. Seit dem 3. März 1902 lehrte er an der Prager Universität. Auch hier konnte Gross Dekan werden. Am 20. Juli 1905 folgte die Berufung zum ordentlichen Professor für das österreichische Strafrecht und Strafprozessrecht an die Karl-Franzens-Universität Graz. Eine von Franz von Liszt betriebene Berufung an einen neu zu errichtenden Lehrstuhl an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin kam wegen nicht bewilligter Finanzmittel nicht zustande. Am 17. Februar 1913 wurde das Kriminalistische Institut zur Pflege der Hilfswissenschaften an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz eröffnet und Hans Gross zum Leiter des Instituts bestellt. Im Januar 1914 ließ Hans Gross seinen in Berlin auf dem Gebiet der Psychoanalyse tätigen Sohn Otto festnehmen und in eine österreichische Irrenanstalt bringen. Grundlage für die Aktion war ein mit Genehmigung des k.k. Landesgerichts getroffener Beschluss des k.k. Bezirksgerichts Graz zur Verhängung der Kuratel gegen Otto Gross wegen gerichtlich erhobenen Wahnsinns. Als Kurator wurde der Vater eingesetzt, der für eine Verlegung seines Sohnes in die Landesirrenanstalt Troppau in Schlesien sorgte. Hans Gross starb am 9. Dezember 1915 in Graz. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Gross_(Kriminologe) (9.1.2017) | |
Gestorben | 9 Dez 1915 | Graz, Steiermark, Österreich |
Notizen |
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Personen-Kennung | I30364 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 9 Jan 2017 |
Familie | Adele Raymann, geb. 11 Mrz 1854, Retz, Niederösterreich, Österreich , gest. 20 Jun 1942, Graz, Steiermark, Österreich (Alter 88 Jahre) | |||
Kinder |
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Zuletzt bearbeitet am | 9 Jan 2017 | |||
Familien-Kennung | F4008 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |