Name | Hans Rothfels | |
Geboren | 12 Apr 1891 | Kassel, Hessen, Deutschland |
Geschlecht | männlich | |
Education | 1909 | |
Abitur | ||
Education | nach 1909 | Heidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland |
Studium der Geschichte und Philosophie | ||
Religion | 1910 | |
Konversion, getauft, evangelisch | ||
Event | 1914 | |
Kriegsteilnahme (Cassel, Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 22, 2. Batt.), beim Sturz von einem Pferd schwer verletzt | ||
Education | 1918 | |
Promotion bei Hermann Oncken über Clausewitz | ||
Occupation/Beruf | nach 1918 | Potsdam, Brandenburg, Deutschland |
Reichsarchiv | ||
Education | 1923 | |
Habilitation bei Friedrich Meinecke | ||
Occupation/Beruf | von 1926 bis 1934 | Kaliningrad (Königsberg), Kaliningrad, Russland |
Professor an der Albertina (Geschichte) | ||
Occupation/Beruf | von 1934 bis 1938 | Berlin, Berlin, Deutschland |
Quellenstudium im Geheimen Staatsarchiv | ||
Persecution/ Verfolgung | 1934 | Kaliningrad (Königsberg), Kaliningrad, Russland |
Verliert aufgrund seiner jüdischen Herkunft seinen Lehrstuhl | ||
Emigration | 1939 | England, Großbritannien |
Flucht vor NS-Verfolgung | ||
Occupation/Beruf | von um 1940 bis 1946 | Providence, Rhode Island, United States (USA) |
Gastprofessur an der Brown University | ||
Emigration | 19 Nov 1940 | New York City, New York, United States (USA) |
Naturalization | 24 Jun 1946 | United States (USA) |
Amerikanische Staatsbürgerschaft (1969 zurückgegeben) | ||
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Emigration | 1951 | Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland |
Remigration | ||
Occupation/Beruf | nach 1950 | Chicago, Illinois, United States (USA) |
Lehrtätigkeit | ||
Occupation/Beruf | von 1951 | Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland |
Professur (Geschichte) | ||
Lebenslauf | Hans Rothfels wurde am 12. April 1891 in Kassel als Sohne des jüdischen Rechtsanwalts und Notars Max Rothfels geboren. 1909 machte er sein Abitur und konvertierte 1910 zum Protestantismus. Rothfels studierte Geschichte und Philosophie in Heidelberg. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Reserveoffizier bereits 1914 bei einem Sturz vom Pferd schwer verletzt. Die Verletzung hatte die Amputation eines Beines zur Folge. 1918 promovierte er auf Friedrich Meineckes Rat hin bei Hermann Oncken über Carl von Clausewitz. Anschließend erhielt er eine Stelle im Reichsarchiv Potsdam. 1923 habilitierte er sich bei Friedrich Meinecke. Seit 1926 Professor an der Albertina in Königsberg, wurde er 1934 wegen seiner jüdischen Herkunft von seinem Lehrstuhl vertrieben. Bis 1938 konnte er im preußischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin, das von Albert Brackmann geleitet wurde, Quellenstudien betreiben. Rothfels emigrierte 1939 über England in die USA. An der Brown University Providence in Rhode Island lehrte er bis 1946 als Gastprofessor. 1951 kehrte er nach Deutschland zurück. Er galt als stark konservativ und antikommunistisch und war Mitglied der wissenschaftlichen Kommission für die Dokumentation der Vertreibung der Deutschen in den 1950er Jahren. 1950 nahm er einen Ruf an die Universität Tübingen an, setzte aber gleichzeitig seine Lehrtätigkeit an der Universität Chicago fort und behielt auch die amerikanische Staatsbürgerschaft bis 1969. Als konservativer Remigrant besaß er eine besondere Stellung in der deutschen Historikerschaft. Als Mitherausgeber und eigentlicher Kopf der 1953 erstmals erschienenen Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte nahm er bis zu seinem Tod maßgeblichen Einfluss auf die thematische und konzeptionelle Entwicklung der westdeutschen Zeitgeschichtsschreibung, nicht zuletzt auf die Wahrnehmung des Deutschen Widerstands gegen Hitler. Von 1958 bis 1962 war er Vorsitzender des Historikerverbandes. Zu seinen akademischen Schülern gehören unter anderem Hans Mommsen, Heinrich August Winkler, Wolfram Fischer, Waldemar Besson und Friedrich Hiller von Gaertringen. Am 28. Juni 1976 fand Hans Rothfels auf dem Tübinger Bergfriedhof seine letzte Ruhestätte. In der jüngsten Zeit ist Hans Rothfels zum Gegenstand einer geschichtswissenschaftlichen Kontroverse geworden. Im Kern geht es darum, inwieweit er als deutschnationaler Historiker zu seiner Königsberger Zeit einer Politik das Wort geredet hat, die sich später nahtlos in die NS-Ideologie einfügte. So empfindet es zum Beispiel Heinrich August Winkler als „zutiefst irritierend“, dass Rothfels, wie aus der Veröffentlichung eines Briefwechsels bekannt geworden ist, „beim zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl 1932 offenkundig für Hitler gestimmt“ habe. „Die Katastrophe war durch ein Absinken der schöpferischen und religiösen Kräfte, durch eine Kultur- und Moralkrise vorbereitet worden, die nicht auf Deutschland beschränkt blieb.“ – Hans Rothfels Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Rothfels (21.12.2013) Schriften: - Bismarck und Johann Jacoby. In: Königsberger Beiträge, Festgabe zur vierhundertjährigen Jubelfeier der Staats- und Universitätsbibliothek in Königsberg i. Pr. Königsberg 1929, S. 316–323 - Wolfgang Kapp, 1929 - Theodor von Schön, Friedrich Wilhelm IV. und die Revolution von 1848, 1937 1848. Betrachtungen im Abstand von hundert Jahren. Darmstadt 1972, S. 41 - Zeitgeschichte als Aufgabe. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ) 1, 1953, S. 1–8 - 700 Jahre Königsberg, Duisburg 1955 - Bismarck, der Osten und das Reich. Darmstadt 1960 - Die Universitäten in Mittel- und Ostdeutschland, 1962 - Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Vorträge und Aufsätze. 2. Aufl., Göttingen 1963 - Die deutsche Opposition gegen Hitler. Eine Würdigung. Frankfurt a. M. 1969 (häufige Neuaufl.) Literatur: - Wolfgang Neugebauer: Rothfels, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 123–125 (Digitalisat). - Werner Conze: Hans Rothfels. in: Historische Zeitschrift 237 (1983), S. 311–360 - Klemens von Klemperer: Hans Rothfels (1891–1976), in: Path of Continuity. Central European Historiography from the 1930s to the 1950s. Ed. by Hartmut Lehmann und James van Horn Melton. German Historical Institute Washington D.C. 1994, S. 119–135 - Jan Eckel: Hans Rothfels. Eine intellektuelle Biographie im 20. Jahrhundert, Göttingen 2005 (ISBN 3-8924-4975-9), 479 S. (Rezension von Volker Ullrich. In: Die Zeit Nr. 4 vom 19. Januar 2006, S. 54). - John L Harvey: Hans Rothfels: Issues and Paradoxes of an International Debate, in: Sozial.Geschichte : Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts, Heft 1, 2007, S. 7–39 - Johannes Hürter/Hans Woller (Hrsg.): Hans Rothfels und die deutsche Zeitgeschichte, München 2005 (ISBN 3-486-57714-X). - Bernhard Mann: Verzeichnis der Veröffentlichungen von Hans Rothfels 1918 – 1976, in: Aspekte deutscher Außenpolitik im 20. Jahrhundert. Aufsätze Hans Rothfels zum Gedenken. Hrsg. Wolfgang Benz und Hermann Graml, Schriftenreihe der Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte, Sondernummer, Stuttgart, 1976, S. 287–304 - Hans Mommsen: Hans Rothfels in: Hans-Ulrich Wehler (Hrsg.): Deutsche Historiker. IX Bde., Göttingen 1971/82, Bd. IX, S. 127–147. - Hans Mommsen: Geschichtsschreibung und Humanität. Zum Gedenken an Hans Rothfels, in: Aspekte deutscher Außenpolitik im 20. Jahrhundert. Aufsätze Hans Rothenfels zum Gedenken. Hrsg. Wolfgang Benz und Hermann Graml, Schriftenreihe der Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte, Sondernummer, Stuttgart, 1976, S. 9–27 - Karl-Heinz Roth: Hans Rothfels: Geschichtspolitische Doktrinen im Wandel der Zeiten. Weimar – NS-Diktatur – Bundesrepublik, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) 49 (2001), S. 1061–1073. - Theodor Schieder: Hans Rothfels zum 70. Geburtstag am 12. April 1961, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ) 9 (1961), S. 117–123 - Wolfgang Neugebauer: Hans Rothfels. In: Die Albertus-Universität und ihre Professoren Duncker & Humblot, Berlin 1995, S. 245–256 ISBN 3428085469 (ausf. Literatur) - Nicolas Berg, Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung. Göttingen 2003 | |
Gestorben | 22 Jun 1976 | Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland |
Notizen |
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Personen-Kennung | I20203 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 15 Sep 2015 |
Vater | Gabriel Max Rothfels, geb. 10 Jun 1854, Kassel, Hessen, Deutschland , gest. 22 Okt 1935, Kassel, Hessen, Deutschland (Alter 81 Jahre) | |
Mutter | Clara Jeanette Wallach, geb. 27 Sep 1862, gest. 04 Jun 1913 (Alter 50 Jahre) | |
Familien-Kennung | F34405 | Familienblatt |
Familie 1 | Hildegard Consbruch, geb. 31 Mai 1893, gest. 25 Mai 1961 (Alter 68 Jahre) | |||||||||
Kinder |
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Zuletzt bearbeitet am | 21 Dez 2013 | |||||||||
Familien-Kennung | F34404 | Familienblatt |
Familie 2 | Ada Freiin von dem Bussche-Ippenburg, geb. 16 Mrz 1921, gest. 4 Jan 2015 (Alter 93 Jahre) | |
Zuletzt bearbeitet am | 15 Sep 2015 | |
Familien-Kennung | F1053 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |