Name | Sophie Rosenthal | |
Geboren | 16 Sep 1863 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich |
Geschlecht | weiblich | |
Residence | von 1912 bis 1914 | Peregringasse 3, Wien, Wien, Österreich |
Persecution/ Verfolgung | 31 Mai 1940 | Wien, Wien, Österreich |
Zwangsumsiedlung | ||
Residence | von 31 Mai 1940 bis 28 Jul 1942 | Malzgasse 9, Wien, Wien, Österreich |
Persecution/ Verfolgung | 28 Jul 1942 | KZ Theresienstadt (Terezin), Tschechien |
Deportation mit Transport IV/6, Nr. 77 | ||
Persecution/ Verfolgung | 21 Sep 1942 | KZ (Vernichtungslager) Treblinka, Polen |
Deportation mit Transport Bp, Nr. 1770 | ||
Lebenslauf | Sophie Rosenthal wurde 1863 in Hohenems als Tochter der Cousins Ludwig und Amalia Rosenthal geboren. Philipp und Josef Rosenthal, die Väter der Eltern von Sophie, waren Brüder und hatten gemeinsam 1833 die Firma 'Gebrüder Rosenthal' gegründet. Im Alter von 23 Jahren heiratete Sophie im Wiener Stadttempel Siegmund Steingraber. Als Trauzeugen fungierten Ludwig Rosenthal, ihr Vater, und Sigmund Ritter von Steingraber, ein Onkel des Bräutigams. Die beiden lebten während ihrer Ehe in Vorarlberg, da Sophie ihre Familie in Hohenems hatte und ihr Gatte in Bregenz als Prokurist der Firma Schenker & Co. beschäftig war. Siegmund Steingraber starb am 15. November 1912 in Wien und wurde zwei Tage später am Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Sophie war von 1912 bis 1914 unter der Wiener Adresse "Peregringasse 3 " polizeilich gemeldet. Im Alter von 52 Jahren heiratete Sophie am 23. November 1915 den 18 Jahre jüngeren Hilfsrabbiner Ignaz Hauser, der am 29. April 1881 in Pressburg (Pozsony /Bratislava) geboren wurde. Laut Trauungsbuch fand die Heirat zwischen "Zsofi und Ignacz Hauser" am 4. November 1915 in Pozsony statt. Am 23. November desselben Jahres wurde die Ehe durch das Rabbinat in Wien bestätigt. Der Trauzeuge für Sophie war Heinrich Weiss (Wien 9., D'Orsaygasse 7), über dessen Verbindung zu Sophie nichts bekannt ist. Nachdem Ignatz Hauser von August 1904 bis Jänner 1914 in Wien in der Porzellangasse 45 gemeldet war (als Beruf ist "Schneider" angegeben), war er 1914 nach Hohenems übersiedelt, wohl um die Nachfolge von Rabbiner Josef Link anzutreten, der in diesem Jahr nach Innsbruck wechselte und nach Jahren heftiger Konflikten um das Landesrabbinat zwischen Hohenems, Innsbruck und Meran, das Rabbinat für Tirol und Vorarlberg dorthin mitnahm. Es entsteht der Eindruck, dass die Ehe zwischen den beiden zum Zweck der Einbürgerung von Ignatz in Hohenems geschlossen wurde. Doch dieser konnte das Bürgerrecht nicht erlangen, vielmehr hat Sophie später den ungarischen Pass erhalten. Im Jahr 1919 bat sie um Rückerstattung des Heimatrechts in Hohenems. Die Wiederaufnahme in Hohenems erreichte sie erst 1922 mit Hilfe ihres Vaters Ludwig, der auf seinen Heimatschein zugunsten seiner Tochter verzichtete. Die Eheleute trennten sich wahrscheinlich wohl schon vor 1923, bevor Ignatz Hauser nach Klagenfurt ging und ein zweites Mal heiratete. Jedenfalls wird Sophie in der polizeilichen Melderegistratur von 1940 als geschieden angegeben. Sophie legte Zeit ihres Lebens Wert darauf nach dem Namen ihres ersten Gattes genannt zu werden und verschwieg den Namen Hauser, den sie behördlich noch trug. Bis 1940 lebte Sophie zusammen mit der Familie Runge in einer Wohnung im Elkan-Haus in Hohenems. Vor ihrer Deportierung verkaufte Sophie noch den Großteil ihrer Möbel, um etwas Geld auf der Seite zu haben. Am 31. Mai 1940 wurde Sophie Steingraber zusammen mit ihrer Kusine Clara Heimann-Rosenthal nach Wien zwangsumgesiedelt. Sie lebte zuerst für einen Monat in der Hörlgasse 4/10, dann für weitere drei Monate bei ihrem Bruder Alfred Rosenthal und seiner Frau Katharina in der Wüthgasse 3/11 in Wien 19. Vor seiner Deportation gemeinsam mit seiner Frau am 28.11.1941 wohnte er in der Hannovergasse 11/12 in Wien 20. Die NS-Behörden quartierten Sophie gemeinsam mit ihren Geschwistern Josefine und Philipp in der Malzgasse 9 im 23. Bezirk ein. Am 28.7.1942 wird Sophie zusammen mit ihrer Schwester Josefine von Wien nach Theresienstadt deportiert. Ihr Bruder Philipp war für den Transport bereits zu schwach und starb noch in der Malzgasse im Alter von 76 Jahren. Laut der Datenbanken der Gedenkstätte Theresienstadt und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands wurde Sophie am 23.9.1942, zirka zwei Monate nach der Ankunft in Theresienstadt mit dem Transport Bq-1770 (AT), von Theresienstadt nach Treblinka deportiert und vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. | |
Gestorben | 23 Sep 1942 | KZ (Vernichtungslager) Treblinka, Polen |
Ursache: ermordet, Holocaust | ||
Notizen |
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Personen-Kennung | I1343 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Nachkommen, Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 12 Nov 2023 |
Vater | Ludwig Rosenthal, geb. 27 Okt 1836, Hohenems, Vorarlberg, Österreich , gest. 18 Jan 1931, Wien, Wien, Österreich (Alter 94 Jahre) | |
Mutter | Amalie Rosenthal, geb. 02 Dez 1839, Hohenems, Vorarlberg, Österreich , gest. 26 Feb 1905 (Alter 65 Jahre) | |
Verheiratet | 24 Jun 1861 | |
Familien-Kennung | F606 | Familienblatt |
Familie 1 | Siegmund Steingraber, geb. 26 Dez 1855, gest. 15 Nov 1912, Wien, Wien, Österreich (Alter 56 Jahre) | |
Verheiratet | um 1886 | Wien, Wien, Österreich |
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Zuletzt bearbeitet am | 10 Jun 2014 | |
Familien-Kennung | F7390 | Familienblatt |
Familie 2 | Ignatz Hauser, geb. 29 Apr 1881, Bratislava (Preßburg), Bratislavský kraj, Slowakei , gest. 20 Okt 1937, Graz, Steiermark, Österreich (Alter 56 Jahre) | |
Verheiratet | 04 Nov 1915 | Bratislava (Preßburg), Bratislavský kraj, Slowakei |
Geschieden | 19 Nov 1919 | |
Zuletzt bearbeitet am | 16 Sep 2021 | |
Familien-Kennung | F7172 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | : Adresse : Ortsteil : Ort : Region : (Bundes-)Staat/-Land : Land : Nicht festgelegt |
Fotos | Sophie Steingraber-Hauser (geb. Rosenthal) Sophie Steingraber, 1934 Fotoquelle: Edith Witzemann-Runge, Dornbirn | |
Sophie Steingraber-Hauser (geb. Rosenthal) Sophie Steingraber, 1933 Fotoquelle: Edith Witzemann-Runge, Dornbirn | ||
Sophie Steingraber-Hauser (geb. Rosenthal) Sophie Steingraber, 1933 Fotoquelle: Edith Witzemann-Runge, Dornbirn |