Name | Samuel Menz (Moos) | |
Residence | von 1800 bis 1876 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Geboren | 03 Dez 1800 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Geschlecht | männlich | |
Occupation/Beruf | Gastwirt, Religionslehrer, Versicherungsagent, Gemeinderat, Bürgermeister | |
Occupation/Beruf | von 1826 | Schweizerstraße 10 (eh. Haus No. 52; Israelitengasse 8; Brunnerstraße 12), Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Gastwirt "Zum Schwert" | ||
Occupation/Beruf | von 1833 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Vorsitzender der Chewra Kadischa (Beerdigungsbrunderschaft) | ||
Occupation/Beruf | von 1846 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Generalagent der Riunione Adriatica di Sicurta für Tirol und Vorarlberg | ||
Occupation/Beruf | 1857 | Bregenz, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Gründungsmitglied des Vorarlberger Landesmuseumsvereins | ||
Occupation/Beruf | von 1859 bis 1868 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Bürgermeister der Israelitengemeinde | ||
Residence | Schweizerstraße (eh. Israelitengasse 5 / Brunnerstraße 10), Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
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Lebenslauf | Samuel Menz wurde im Jahre 1800 als sechstes Kind seiner frommen aber in ärmlichen Verhältnissen lebenden Eltern Michael und Babette Menz geboren. Sein Vater, der als Lehrer arbeitete, schied schon im Jahre 1807 aus dem Leben und hinterließ seine Witwe mit neun unmündigen Waisen. Die kleine Wirtschaft „Zum Schwert“, direkt gegenüber der Synagoge gelegen, sollte die Familie ernähren. Samuel Menz erwies sich als gelehriger Schüler von Rabbiner Samuel Ullmann und wurde nach dem Fortgang von Salomon Sulzer nach Wien kurzzeitig als Kantor beschäftigt, danach als Schächter und Lehrer an der hebräischen Schule. Ab 1827 erteilte er jüdischen Brautleuten den vorgeschriebenen Bne-Zion Unterricht. 1829 heiratete Menz Babette Bernheimer. 1833 wurde er Vorsitzender der Chewra Kadischa, der Beerdigungsbruderschaft, und amtierte außerdem neben Josef Hirschfeld als Mohel, als Beschneider. Rabbiner Kohn erteilte ihm das Zeugnis, das ihn dazu befähigte, auch als Rabbinerstellvertreter zu wirken. Nach 1846 wurde Samuel Menz Generalagent der Versicherungsgesellschaft "Riunione Adriatica di Sicurta" für ganz Tirol und Vorarlberg. Sein Bruder Martin Menz gehörte in Triest zu den Gründern dieser bedeutenden Assekuranzgesellschaft. Damit war Samuel Menz nun auch in den Kreis der wirtschaftlich erfolgreichen Gemeindemitglieder vorgerückt. So war es auch nur konsequent, dass 1859 folgte Samuel Menz Philipp Rosenthal als Bürgermeister der 1849 ins Leben gerufenen israelitischen Ortsgemeinde nach, ein Amt, das er bis 1868 erfolgreich ausübte, als eine schwere Erkrankung ihn zum Rücktritt von seinen Ämtern zwang. Samuel Menz hat in seiner Amtszeit nicht zuletzt die zeitgemäße Umgestaltung der Synagoge durchsetzen können, die 1867 mit der Errichtung des Synagogenturms mit Uhr und Schlagwerk gekrönt wurde, ein weithin einmaliges Zeichen des Selbstbewusstseins und der öffentlichen Anerkennung. Samuel Menz wurde viermal vom Kaiser ausgezeichnet worden, zuetzt 1869 mit dem Goldenen Verdienstkreuz mit der Krone. Samuel Menz starb am 5. August 1876. | |
Gestorben | 04 Aug 1876 | Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
Begraben | Jüdischer Friedhof, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() |
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Notizen |
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Personen-Kennung | I1107 | Hohenemser Genealogie | Hohenemser Nachkommen, Hohenemser Recherche |
Zuletzt bearbeitet am | 29 Jan 2018 |
Vater | Michael Moos [Menz], geb. 1755, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() ![]() | |
Mutter | Babette (Peßl Israel) Hauser, geb. 1767, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() ![]() | |
Verheiratet | 1789 | |
Familien-Kennung | F82 | Familienblatt |
Familie | Babette Bernheimer (Levi), geb. 29 Mrz 1806, Hohenems, Vorarlberg, Österreich ![]() ![]() | |||||||||||||
Verheiratet | 01 Nov 1829 | |||||||||||||
Kinder |
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Familien-Kennung | F84 | Familienblatt |
Ereignis-Karte |
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Pin-Bedeutungen | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Dokumente | ![]() | Samuel Menz ausgezeichnet.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. Oktober 1859 "Hohenems, am 2. Oktober 1859. Dem Verdienste seine Kronen! Wir haben gestern am Schabbat Teschuwa in unserer Gemeinde, die einzige israelitische in Tirol und Vorarlberg, ein höchst erfreuliches, hierorts noch nie vorgekommenes Ereignis erlebt, das in allen Gemütern die innigste Teilnahme und Begeisterung erregte. Es verdient dieser Vorgang umso mehr eine Aufnahme in diesem weit verbreiteten, viel geschätzten Blatte, als hierdurch der Öffentlichkeit ein Beweis mehr geliefert wird, wie die Huld Seiner Majestät, unseres allergnädigsten Kaisers, in gerechtester Anerkennung der Gleichberechtigung aller Kulte und der Würdigung des Verdienstes, wo es sich auch befindet, auch seine israelitischen Untertanen beglückt, und wie sein Gnadenstrahl nach allen Gegenden seines großen Kaiserreiches auch auf sie ausströmt. Neben anderen verdienstvollen, hochgestellten Männern christlicher Konfession, die sich verschiedener Auszeichnungen erfreuten, hat Seine Majestät auch unserem allenthalben beliebten und hoch geachteten israelitischen Gemeinderat Herrn Samuel Menz mit Dekret gegen Schönbrunn den 23. September laufenden Jahres unter den huldvollsten Ausdrücken der Anerkennung für seine bei der Landesverteidigung mannigfach geleisteten Dienste, vorzüglich aber für sein mehrjähriges unermüdetes ersprießliches Wirken zum Besten der Wohltätigkeitsanstalten in unserer Gemeinde das silberne Verdienst-Kreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Wenn schon diesen allgemein verehrten Mann für sein stetes uneigennütziges Streben und rastloses Wirken an der Spitze unserer Gemeinde, zur Seite unseres würdigen und verdienstvollen Bürgermeisters Herrn Rosenthal, einzig und allein das Bewusstsein befriedigte, Gemeinnütziges gewirkt zu haben, und die Saaten seiner Bemühungen zur Reife gelangt zu sehen, so war diese allergnädigste Auszeichnung auch für unsere Gemeinde die schönste Genugtuung und Veranlassung, dem Gefeierten die herzlichsten Glückwünsche darzubringen. Auch ich rufe ihm zu: es gibt eine Belohnung für dein Wirken, den größten Lohn findet er bei Gott. Möge er ihn lange noch gesund und kräftig erhalten zum Heile seiner Familie, zur Zierde unserer Gemeinde. St." |
![]() | Verzeichnis Landesmuseumsverein Verzeichnis der Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Hohenems, die an der Gründung des Vorarlberger Landesmuseumsvereins beteiligt waren, 4. Juni 1857 |
Fotos von Grabsteinen | Menz Samuel
Vorderseite Standort: Sektor B, Reihe 7, Grab 14 Beschreibung: Es handelt sich um ein Doppelgrab aus Sandstein: Rundbogige Stele mit einem rundbogigen Akroterion auf einem Doppelsockel. Die Stele ist gerahmt, wobei der Rahmen von Kämpferpunkt zu Kämpferpunkt in einem Diamantfries übergeht. In die Stele ist ein Kleeblattbogen eingeschrieben mit der hebräischen Inschrift. In den Spandrillen sind zwei Astern platziert. Das Akroterion ist ebenfalls mit einem Diamantfries gesäumt und weist in der Mitte eine Ros?? auf. Die hebräische Inschrift ist nur mehr in 4 Zeilen lesbar, weil der Rest der Platte zerfallen ist (Sandstein nicht ?, schlechter Stein). Die Zahl 365 ist an einer Stelle der Stele angebracht. Beide Gräber sind durch ein vermutlich nachträglich angebrachtes Doppeldach aus Gusseisen überdacht, (vermutlich, weil sie so beschädigt sind) das mit jeweils 4 Stiften an der Stele befestigt ist. Auf der Rückseite der Stele war wohl eine marmorne Schriftplatte eingepa?, die nur mehr in Fragmenten vorhanden ist, sie scheint mutwillig entfernt worden zu sein. Ansonsten sind die Grabsteine auf der Rückseite nahezu identisch gestaltet wie auf der Frontseite. Blickrichtung O | |
Menz Samuel
Rückseite Standort: Sektor B, Reihe 7, Grab 14 |
Grabinschriften | ![]() | Menz Samuel
Rückseite H(ier liegt) b(egraben) der bedeutende Mann, geachtet und geehrt in den Augen Gottes Oberhaupt der Gemeinde, r(edlich) h(andelte er). Der ehrenhafte Herr Schmuel Me[nz] [...] s(eliges) A(ndenken). Geboren am 21. Kislew [...] am V(orabend) d(es heiligen) S(chabbat) den 1[.] Av und begraben am Sonntag [...] [...] |
![]() | Menz Samuel
Vorderseite Hier ruht der ehrwürdige Altbürgermeister Herr Samuel Menz geb. 19. XII 1800 gest. 7. VIII 1876 |